Rom will Stahlwerk in Taranto selbst betreiben

Börsen-Zeitung, 6.12.2019 bl Mailand - Mit heftiger Kritik haben Regierung und Gewerkschaften auf den neuen Plan des Stahlkonzerns ArcelorMittal für den Weiterbetrieb des Stahlwerks von Taranto und zwei kleinerer Werke in Genua und Novi Ligure...

Rom will Stahlwerk in Taranto selbst betreiben

bl Mailand – Mit heftiger Kritik haben Regierung und Gewerkschaften auf den neuen Plan des Stahlkonzerns ArcelorMittal für den Weiterbetrieb des Stahlwerks von Taranto und zwei kleinerer Werke in Genua und Novi Ligure reagiert. Das Unternehmen will die Beschäftigtenzahl von 10 800, davon 8 300 in Taranto, bis 2023 auf 6 100 reduzieren. Bereits 2020 sollen 2 900 Stellen wegfallen. Die Gewerkschaften kündigten für den 10. Dezember einen Generalstreik an. ArcelorMittal war von einer im September 2018 abgeschlossenen Kaufvereinbarung zurückgetreten und hatte dies mit der Aufhebung der Immunität für Umweltschäden und der schlechten Marktsituation begründet. Nach einer Intervention von Premierminister Giuseppe Conte, der sich mit der Unternehmensführung getroffen hatte, war in Italien Hoffnung aufgekeimt, weil ArcelorMittal eine Überarbeitung der Pläne angekündigt hatte. Rom will nun bis Montag einen neuen Plan vorlegen, der einen staatlichen Betrieb mit einer Fastverdoppelung der Produktion von derzeit 4,5 Mill. Tonnen auf bis zu 8 Mill. Tonnen vorsieht. Laut Industrieminister Patuanelli will Rom damit sicherstellen, dass in Italien weiter Stahl produziert wird. Dies sei von strategischer Bedeutung.