Die digitale Transformation ist das Lieblingsthema von Bertelsmann-Chef Thomas Rabe. Das Geld verdient Europas größter Medienkonzern jedoch weiterhin mit seinen “alten” Geschäften. Die digital noch nicht so weit wie andere Wettbewerber entwickelte RTL Group profitiert zuverlässig von der Fernsehwerbung, aber auch der Dienstleister Arvato sowie die altmodischen, reorganisierten Druckgeschäfte reüssieren. Die neue Welt dagegen schreibt rot. Die Anlaufverluste für Digital- und Neugeschäfte haben sich im Jahresvergleich allein bei RTL und der Bildungssparte im ersten Halbjahr auf 44 Mill. Euro ausgeweitet, wie der Vorstand im Zwischenbericht schreibt. In Asien investiert Bertelsmann zwar derzeit erfolgreich in Start-ups und kann ordentliche Veräußerungsgewinne einfahren. Doch Rabe gibt selbst zu, dass das ein stärker schwankendes Geschäft ist. Die Kunst der kommenden Jahre wird sein, die Gratwanderung zu schaffen. Die Dynamik der digitalen Investitionen sollte in etwa proportional zu den Cash-Lieferungen der alten Geschäfte verlaufen.ak