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RTL und Bouygues stoppen Fusion von TF1 und M6 in Frankreich

Die beiden französischen Fernsehkonzerne TF1 und M6 blasen ihre geplante Fusion ab. Die angebotenen Zugeständnisse hätten der französischen Wettbewerbsbehörde nicht ausgereicht, teilten Bouygues, TF1, M6 und die RTL Group mit. Nach Gesprächen mit...

RTL und Bouygues stoppen Fusion von TF1 und M6 in Frankreich

Reuters Paris/Frankfurt

Die beiden französischen Fernsehkonzerne TF1 und M6 blasen ihre geplante Fusion ab. Die angebotenen Zugeständnisse hätten der französischen Wettbewerbsbehörde nicht ausgereicht, teilten Bouygues, TF1, M6 und die RTL Group mit. Nach Gesprächen mit den Kartellwächtern hätte es nur mit strukturellen Änderungen, wie dem Verkauf des Senders TF1 oder M6, grünes Licht gegeben. „Die Parteien sind daher zu dem Schluss gekommen, dass der geplante Zusammenschluss keine strategischen Gründe mehr hat.“

Der Mischkonzern Bouygues ist Mutter von TF1, M6 gehört zur RTL Group, die wiederum eine Tochter des Bertelsmann-Konzerns ist. Dieser teilte mit: „Bertelsmann teilt die Haltung der französischen Wettbewerbsbehörde nicht und sieht darin eine verpasste Chance für den französischen Medienmarkt im Wettbewerb mit den globalen Plattformen.“

Die französische Wettbewerbsbehörde hatte den Konzernen bereits Ende Juli einen Strich durch die Rechnung gemacht und hohe Auflagen verlangt. TF1 und M6 würden nach Ansicht der Kartellwächter drei Viertel des französischen Fernsehwerbemarkts beherrschen. Weitere Anhörungen bei den Kartellwächtern waren für Anfang September angesetzt gewesen.

RTL und Bouygues wollten aus TF1 und M6 ein neues Schwergewicht im französischen Fernseh- und Video-Streaming-Markt bauen. RTL wollte die Fusion zu einem Teilausstieg bei M6 nutzen. Bertelsmann hatte die M6-Beteiligung Anfang 2021 zum Verkauf gestellt – mit dem Ziel, schlagkräftigere Strukturen auf dem französischen Markt zu schaffen. Die Fusionspläne von TF1 und M6 waren im Mai des vergangenen Jahres bekannt gegeben worden.