ds – Die Ernennung eines weiblichen oder einer ethnischen Minderheit angehörenden CEOs kann einen Rückschlageffekt haben. Das schreiben Harry Garretsen und Janka Stoker, Professoren an der Universität Groningen, in einer Veröffentlichung von Exechange (siehe Fußnote oben). Sie beziehen sich dabei auf eine Arbeit der Forscher Michael McDonald, Gareth Keeves und James Westphal von 2018.Die Forschungsergebnisse zeigten, dass sich weiße männliche Topmanager in US-Firmen nach der Ernennung eines weiblichen oder einer ethnischen Minderheit angehörenden CEOs weniger stark mit dem Unternehmen identifizierten und in der Folge Kollegen mit Minderheitenstatus weniger Hilfe leisteten. Die Autoren vermuteten, dass das kontraproduktive Verhalten von weißen männlichen Topmanagern auf einer von Vorurteilen geprägten Wahrnehmung der Fähigkeiten von ethnischen Minderheiten und weiblichen CEOs beruht, was sie in Bezug auf die Aussichten des Unternehmens weniger optimistisch stimmte.Unterdessen stehen Unternehmen unter Druck, die Vielfalt auf den Führungsebenen zu erhöhen. Einige Länder haben Quoten eingeführt, in anderen gibt es Gesetze, die Zielvorgaben vorsehen. “Infolgedessen steigt der Anteil weiblicher CEOs und von CEOs aus ethnischen Minderheiten allmählich an. Beispielsweise haben Fortune 500-Unternehmen im Jahr 2020 mit 37 weiblichen CEOs einen neuen Rekord aufgestellt”, schreiben Garretsen und Stoker.