Börsengänge

Rüstungszulieferer Renk startet mit kräftigem Kursplus an der Börse

Der IPO-Markt kommt europaweit in Fahrt. In Deutschland hat der Rüstungszulieferer Renk im zweiten Anlauf ein erfolgreiches Börsendebüt gefeiert. Der erste Kurs für die Aktien wurde am Mittwoch an der Frankfurter Börse mit 17,50 Euro festgestellt, das sind 17% mehr als der Ausgabepreis von 15 Euro.

Rüstungszulieferer Renk startet mit kräftigem Kursplus an der Börse

Börse feiert Debüt von Renk

Aktie des Rüstungszulieferers startet mit Kursgewinnen – IPO-Markt gewinnt an Fahrt

cru Frankfurt

Nach monatelanger Flaute kommen Börsengänge wieder in Fahrt. Europas erste drei IPOs im Jahr 2024 sind am Mittwoch mit Kursgewinnen in den Handel gestartet. Sowohl der Rüstungszulieferer Renk als auch der Airport Athen und der zypriotisch-niederländische Nachtsichtgerätehersteller Theon konnten bei der Erstnotiz zu Handelsbeginn zulegen. Damit stehen die Vorzeichen günstig für weitere Börsenkandidaten wie die Parfümeriekette Douglas des Finanzinvestors CVC und die Airbag-Sparte „Division R“ des Autozulieferers ZF der Stadt Friedrichshafen.

In Deutschland hat Renk, die unter anderem die Getriebe für die Leopard-Panzer liefert, im zweiten Anlauf ein erfolgreiches Börsendebüt gefeiert. Der erste Kurs für die Aktien wurde am Mittwoch an der Frankfurter Börse mit 17,50 Euro festgestellt, das sind 17% mehr als der Ausgabepreis von 15 Euro. Investmentbanker auf dem Parkett jubelten, als der erste Kurs auf der Kurstafel angezeigt wurde. Später pendelten sich die Aktien bei 18,50 Euro ein. Am Vorabend hatte das Augsburger Unternehmen, das dem Finanzinvestor Triton gehört, sogar noch das Emissionsvolumen um 50 Mill. auf 500 Mill. Euro aufgestockt. Das gesamte Geld fließt Triton zu.

Zum Läuten der Börsenglocke in Frankfurt sagte Renk-Vorstandschefin Susanne Wiegand: „Heute sind wir Vorreiter für Antriebssysteme, die die Streitkräfte in Deutschland, Europa sowie vieler Nato-Länder und befreundeten Staaten stärken. Damit leistet Renk einen systemrelevanten Beitrag zu unserer Sicherheit und zum Erhalt unserer Demokratie und Freiheit.“

Auch andernorts kommt der IPO-Markt in Fahrt: In Athen legte der Kurs des Athens International Airport zum Handelsstart nach der Privatisierung um 15% zu. Mit 785 Mill. Euro Emissionserlös für den griechischen Staat handelt es sich um das größte IPO in Griechenland seit mehr als zwei Jahrzehnten. In Amsterdam kletterte der Kurs des militärischen Nachtsichtgeräteherstellers Theon International zum Handelsauftakt um immerhin 4%, knickte dann aber um 0,8% auf 9,93 Euro ein. Es ist mit 154 Mill. Euro Emissionserlös und 700 Mill. Euro Marktkapitalisierung das erste größere Listing in Amsterdam seit beinahe zwei Jahren. Rüstung ist gefragt: Der MSCI Europe Aerospace and Defense Index war 2023 um 42% gestiegen.

1,75 Mrd. Euro Marktkapitalisierung

Das gesamte Unternehmen Renk wird zum ersten Kurs mit 1,75 Mrd. Euro bewertet. Der Finanzinvestor Triton platzierte innerhalb von nur zwei Tagen 33,3 Millionen Renk-Aktien für 500 Mill. Euro bei ausschließlich institutionellen Investoren. So konnte das Bookbuilding, das bei Einbeziehung von Privatanlegern mindestens sechs Tage hätte laufen müssen, auf zwei Tage begrenzt werden.
Aktien für 100 Mill. Euro zeichnete als Cornerstone-Investor allein der Leopard‑2-Panzerhersteller KNDS (KMW + Nexter Defense Systems), ein Joint Venture von Krauss-Maffei Wegmann und Nexter. Der Großkunde hält nun 6,7% an Renk. Insgesamt sind 27% der Aktien im Streubesitz.

Mit dem IPO waren federführend Citi­group, J.P. Morgan, die Deutsche Bank und Goldman Sachs beauftragt. Laut Heiko Leopold, Managing Director der Deutschen Bank, ermöglichten „die umfangreiche Vermarktung im Herbst“, als Renk das IPO am Vorabend der Erstnotiz abgesagt hatte, und der kontinuierliche Investorendialog „nun einen beschleunigten Zeitplan mit nur zwei Tagen Bookbuilding“. „Die generierte Nachfrage – insbesondere durch langfristige, fundamental orientierte Investoren – übertraf deutlich das Angebotsvolumen für den ersten deutschen IPO des Jahres“, sagte Leopold. Die Einbeziehung des strategischen Ankerinvestors KNDS habe für zusätzlichen Rückenwind gesorgt.

Im zweiten Anlauf ist der Panzergetriebehersteller Renk erfolgreich an der Börse gestartet. Der erste Kurs für die Aktien wurde am Mittwoch an der Frankfurter Börse mit 17,50 Euro festgestellt, das sind 17% mehr als der Ausgabepreis von 15 Euro. Investmentbanker auf dem Parkett jubelten.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.