wü Paris – Der finanziell angeschlagene Autobauer PSA Peugeot Citroën will seine profitable Logistik-Tochter Gefco an die staatliche russische Eisenbahngesellschaft RZD verkaufen. Beide Unternehmen hätten Exklusiv-Verhandlungen aufgenommen, teilte PSA mit. Demnach will der französische Automobilkonzern für 800 Mill. Euro 75 % des Gefco-Kapitals an RZD veräußern. Zuvor allerdings soll die Logistik-Tochter, die im vergangenen Jahr auf einen Umsatz von 3,8 Mrd. Euro kam, noch eine Sonderdividende von 100 Mill. Euro zahlen, erklärte PSA.Nachdem die Automobilsparte 2011 einen Verlust von 92 Mill. Euro eingefahren hatte, hatte PSA-Chef Philippe Varin im Februar angekündigt, dass sich der Konzern von Beteiligungen trennen könnte. Allerdings sprach er damals davon, Gefco entweder an die Börse zu bringen oder einen Minderheitsanteil verkaufen zu wollen. Inzwischen jedoch hat sich die finanzielle Lage des Autokonzerns weiter zugespitzt, denn er verbuchte im ersten Halbjahr einen Nettoverlust von 819 Mill. Euro und musste deshalb die Streichung von 8 000 Stellen in Frankreich ankündigen. Im August brach der Absatz von Peugeot Citroën nach Angaben des Verbandes der europäischen Autohersteller um 13 % ein.Die Restrukturierungspläne von PSA haben in Frankreich für Entsetzen gesorgt. Präsident François Hollande traf sich am Donnerstag mit Gewerkschaftsvertretern des Werks Aulnay-sous-Bois bei Paris, das 2014 geschlossen werden soll. Die Hoffnungen, er würde eingreifen und versuchen, die geplanten Stellenstreichungen zu verhindern, wurden allerdings nicht erfüllt. Stattdessen bot Hollande an, als Vermittler an den Verhandlungen zwischen den Gewerkschaften und der Unternehmensführung im Oktober teilzunehmen.Investoren reagierten auf die Nachrichten negativ. Die Peugeot-Aktie, die vor kurzem aus dem Leitindex CAC 40 abgestiegen war, gab gestern an der Börse von Paris mehr als 3 % auf 6,64 Euro nach. Der CAC 40 ging um 0,6 % zurück.