Energie

RWE erwirbt Kraftwerk von Vattenfall

In den Niederlanden treibt RWE den Konzernumbau voran. Von der schwedischen Vattenfall wird ein Gaskraftwerk erworben, das heute schon anteilig mit Wasserstoff betrieben werden kann.

RWE erwirbt Kraftwerk von Vattenfall

ab Köln

– RWE erwirbt von Vattenfall das hochmoderne Gaskraftwerk „Magnum“ im niederländischen Eemshaven. Der vereinbarte Kaufpreis entspreche einem Unternehmenswert von 500 Mill. Euro, teilten die Essener mit. Mit dem Vollzug der Transaktion werde im September dieses Jahres gerechnet. Unter anderem muss der Betriebsrat von Vattenfall noch zustimmen. RWE wird die Belegschaft vollständig übernehmen. Weiterer Bestandteil der Transaktion ist ein auf dem Gelände befindlicher Solarpark mit einer Kapazität von 5,6 Megawatt.

Das Kraftwerk sei heute schon „wasserstofffähig“ und könne nach entsprechender Umrüstung mit bis zu 30 % Wasserstoff betrieben werden, heißt es. Zudem sei es möglich, das Kraftwerk mit einer Kapazität von 1,4 Gigawatt bis zum Ende des Jahrzehnts vollständig auf Wasserstoff als alleinigem Brennstoff umzustellen.

Die Attraktivität der Vattenfall-Anlage liegt auch darin begründet, dass das Kraftwerk in unmittelbarer Nähe zum RWE-Kraftwerk in Eemshaven liegt. Aus der gemeinsamen Nutzung der vorhandenen Infrastruktur werden entsprechende Vorteile erwartet. „In Kombination mit unserem bestehenden Kraftwerk in Eemshaven will RWE den Standort zu einem der führenden Energie- und Wasserstoffhubs in Nordosteuropa ausbauen“, wird Roger Miesen, Chef der RWE-Erzeugungssparte, zitiert.

Doch RWE denkt weiter. Seit 2020 wird an dem niederländischen Standort zusammen mit Eemshydrogen ein Projekt zur umweltfreundlichen Wasserstofferzeugung vorangetrieben. Mit Magnum wird das Projektcluster nun verstärkt. Die unmittelbare Nähe zur Nordsee und den umliegenden ehemaligen Erdgasfeldern ermögliche es, perspektivisch auch Technologien zur CO2-Abspaltung und -Speicherung zu nutzen. Dadurch könne der Standort Eemshaven am Ende sogar CO2-negativ betrieben werden. Um dieses Projekt technisch, politisch und wirtschaftlich umsetzen zu können, bedarf es allerdings der Unterstützung der niederländischen Regierung.