RWE strotzt nach Atomdeal wieder vor Kraft

EY: Versorgern gelingt größtes Ergebnisplus im Dax - Rekordgewinne im Quartal

RWE strotzt nach Atomdeal wieder vor Kraft

cru/wb Düsseldorf/Frankfurt – RWE geht es nach dem Freikauf von der Atommüll-Verantwortung und nach der Rückzahlung der Kernbrennstoffsteuer wieder deutlich besser. Der Konzern traut sich nach einem guten ersten Halbjahr das obere Ende der bisherigen Zielspanne für das operative Ergebnis (Ebitda) zu – und hält sich zumindest die Option einer milliardenschweren Übernahme des Konkurrenten Uniper offen. “Ich habe schon mehrfach gesagt, dass wir alle Optionen prüfen und alle auch alle heißt”, sagte RWE-Chef Rolf Martin Schmitz in einer Telefonkonferenz zur Halbjahresbilanz.Der Essener Versorger ist der letzte Dax-Konzern, der über sein Geschäft im ersten Halbjahr berichtet hat. Die Bilanz der Zwischenbilanzen zeigt: Die 30 Unternehmen verdienen derzeit so viel wie noch nie. Das operative Ergebnis ist im zweiten Quartal nach einer Erhebung von EY um fast ein Drittel auf gut 39 Mrd. Euro gestiegen. Auch die Umsätze erreichten Rekordniveau: Sie stiegen um 6 % auf 344 Mrd. Euro. Drei von vier Unternehmen haben steigende Ergebnisse berichtet. Vorne liegen Volkswagen mit 4,5 Mrd. Euro vor Steuern und Zinsen und Daimler mit 3,7 Mrd. Das stärkste Gewinnwachstum erzielten Eon und RWE mit 343 bzw. 238 % dank Rückerstattung der Kernbrennstoffsteuer.Eon will die Beteiligung von 47 % an der seit September 2016 notierten Kraftwerkssparte Uniper verkaufen. Das Aktienpaket ist rund 3 Mrd. Euro wert. Allerdings schloss RWE-Chef Schmitz abermals aus, dass sich sein Konzern an Atomkraftwerken im Ausland beteiligen werde. Uniper betreibt wie RWE Kohle- und Gaskraftwerke, ist aber auch an Kernkraftwerken in Schweden beteiligt. Im ersten Halbjahr verdiente RWE mehr – dank guter Einnahmen aus der Stromerzeugung mit Gaskraftwerken sowie Zuwächsen im Energiehandel und vor allem dank der seit Oktober gelisteten Stromverteilnetztochter Innogy, die RWE zu 77 % gehört. Der Konzern blickt nun etwas zuversichtlicher als bisher auf den Rest des Geschäftsjahres. 2017 will RWE das obere Ende der Bandbreite für das operative Ergebnis erreichen, das wären 5,7 Mrd. Euro.—– Nebenstehender Kommentar- Berichte Seite 7