IM GESPRÄCH: HANS BÜNTING, RWE INNOGY

RWE verkauft Minderheitsanteile an Windparks

Britischer Fonds steigt mit Eigenkapital ein - Verkauf über Buchwert - Weitere Transaktionen geplant

RWE verkauft Minderheitsanteile an Windparks

ahe Düsseldorf – Der Energieversorger RWE öffnet weitere seiner Windparks für externe Investoren. Der Konzern verkauft nun zunächst Minderheitsanteile an zwei britischen Parks an die börsennotierte Fondsgesellschaft Greencoat UK Wind und die staatliche britische UK Green Investment Bank. “Das war für uns ein sehr erfolgreicher Test. Ich gehe davon aus, dass wir in Zukunft weitere ähnliche Transaktionen unter Beteiligungen von Finanzinvestoren sehen werden”, sagte Hans Bünting, Vorstandschef der Erneuerbare-Energien-Tochter RWE Innogy, im Gespräch mit der Börsen-Zeitung.RWE gibt nun 49,9 % an dem Offshore-Park “Rhyl Flats” vor der walisischen Küste ab, der mit 90 Megawatt (MW) seit Ende 2009 in Betrieb ist. Hier teilen sich Greencoat und die staatliche Investmentbank die Anteile. Greencoat übernimmt zudem 41 % an dem Onshore-Park “Little Cheyne Court”, der in der Grafschaft Kent seit 2008 mit 60 MW am Netz ist.RWE Innogy erhält einen Kaufpreis von insgesamt 195 Mill. Euro. Beide Beteiligungen seien über ihrem Buchwert verkauft worden, unterstrich Bünting. Die Investoren hätten realistische Renditeforderungen gehabt. “Und noch wichtiger war: Greencoat hat den Kauf mit Eigenkapital getätigt. Das heißt, es werden keine zusätzlichen Schulden auf die Assets geladen”, sagt Bünting. Kaufpreis 195 Mill. EuroDenn RWE behält nicht nur die Mehrheit an beiden Parks und die Betriebsführerschaft, sondern wird die beiden Windparks auch künftig konsolidieren. “Die 195 Mill. Euro, die wir jetzt einnehmen, sind damit auch ein echter Beitrag zum Schuldensenkungsprogramm des RWE-Konzerns”, betont der Innogy-Chef.Der Kaufpreis fließt nun in den allgemeinen Haushalt des Unternehmens und wird reinvestiert – vorzugsweise wieder in Großbritannien, da ein Teil der Gelder ja von der noch neuen UK Green Investment Bank stammt, die speziell den Ausbau erneuerbarer Energien auf der Insel fördern soll.Bisher hat RWE bei Windprojekten vor allem mit Stadtwerken zusammengearbeitet. Der Aufbau weiterer Partnerschaften gilt bei Innogy als klare Strategie. “Die Haushaltslage im RWE-Konzern lässt für uns zurzeit ja nur ein gedrosseltes Wachstum zu”, erklärt Bünting. Auch Innogy müsse in den nächsten Jahren kürzertreten. Aber über Partnerschaften könne das Projektvolumen wieder etwas ausgeweitet werden. “Wir haben eine gut gefüllte Pipeline, und je mehr Projekte wir daraus verwirklichen können, desto besser – selbst wenn wir dann nicht immer 100 % der Anteile halten.”RWE hat angekündigt, dass Innogy 2013 erneut 1 Mrd. Euro investieren wird. 2014 und 2015 wird der Investitionsetat von Innogy aber auf jährlich 500 Mill. Euro halbiert.