Luftfahrt

Ryanair auf Krawall gebürstet

Ryanair hat ein britisches Luftfahrt-Gremium verlassen und findet zur Begründung deutliche Worte: es werde über Reformen "geschwafelt", aber nichts umgesetzt.

Ryanair auf Krawall gebürstet

Ryanair verlässt
Gremium und
übt Kritik

Airline verlässt britisches Gremium für Luftfahrt

Bloomberg London

Ryanair ist nach fünf Monaten aus einem britischen Gremium ausgetreten, das den Luftfahrtsektor des Landes stärken soll. Das Gremium aus Industrie und Regierung sei zu einer “Gesprächsrunde” geworden, die es nicht geschafft habe, Fortschritte bei wichtigen Prioritäten wie der Modernisierung des Luftraums und der Grenzkontrolle zu erzielen. Der Luftfahrtrat wurde im Februar von Verkehrsminister Mark Harper ins Leben gerufen, um den Sektor auf künftige Herausforderungen vorzubereiten, die von Kundenrechten und Nachhaltigkeit bis hin zu Flugtaxis und Freizügigkeit reichen. Unter der Leitung von Baroness Charlotte Vere, einer Staatssekretärin im Verkehrsministerium, gehören ihm die Chefs großer Fluggesellschaften wie British Airways, EasyJet Plc und Virgin Atlantic Airways Ltd. sowie von Flughäfen und anderen Akteuren der Reisebranche an.

In einem von CEO Michael O’Leary unterzeichneten Brief an Vere erklärte Ryanair, der Rat habe “nichts unternommen und keine praktischen Maßnahmen ergriffen”. Zu den Forderungen der Billigfluggesellschaft gehören unter anderem mehr Fluglotsen, um Verspätungen zu verringern, verbesserte Grenzkontrollen, niedrigere Visakosten und ein britischer Vorstoß für eine Luftraumreform in Europa. “Der Rat ist zu einem Gesprächsforum für Baroness Vere, Bürokraten der Regierung und die CAA geworden, die über Reformen schwafeln, aber keine umsetzen”, sagte O’Leary und bezog sich dabei auf die britische Zivilluftfahrtbehörde.

Ein Sprecher der britischen Regierung bezeichnete die Entscheidung von Ryanair, den Rat zu verlassen, als “enttäuschend”. Während sich die Luftfahrt von den Tiefpunkten der Pandemie erholt, ist die aktuelle Hauptreisezeit dennoch mit der Sorge belastet, dass sich das Chaos des vergangenen Jahres wiederholen könnte.

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