Der irische Billigflieger Ryanair hat sich bemüht, die Markterwartungen nicht überschießen zu lassen, nachdem er sein Ergebnis nach Steuern im abgelaufenen Quartal nahezu vervierfachen konnte. Wie der Konzern mitteilte, rechnet er wegen Lieferverzögerungen bei den neuen Boeing-Maschinen für das laufende Geschäftsjahr mit 1,5 Millionen weniger Passagieren. Zudem seien nach Monaten steigender Hypothekenraten und Lebenshaltungskosten vielleicht Anreize nötig, um im Winterhalbjahr die um ein Viertel größere Kapazität zu füllen. Ryanair könne dann zwar Marktanteile hinzugewinnen, aber zu niedrigeren Ticketpreisen.

Für das Ende Juni abgelaufene erste Geschäftsquartal wies der Lufthansa-Rivale einen Gewinn von 663 (i.V. 170) Mill. Euro aus. Zum rasanten Gewinnwachstum trugen ein starkes Ostergeschäft, der zusätzliche Feiertag zur Krönung von Charles III und schwache Vergleichswerte bei. Die Airline profitierte davon, dass Verbraucher bereit waren, mehr für Flugreisen zu zahlen. Der durchschnittliche Ticketpreis schoss um 42% auf 49 Euro nach oben. Allerdings habe man bei kurzfristigen Buchungen Ende Juni und Anfang Juli nachgebende Preise verzeichnet.