Ryanair platziert 35 Millionen Aktien

Neue Stücke gehen mit geringem Abschlag weg - IAG in der Warteschleife

Ryanair platziert 35 Millionen Aktien

hei Frankfurt – Europas größter Billigflieger Ryanair ist mit seiner Kapitalerhöhung bei den Anlegern auf großen Zuspruch gestoßen. Wie das Unternehmen mitteilt, wurden die angestrebten 400 Mill. Euro mit der Ausgabe von 35 Millionen neuen Aktien eingesammelt. Der Platzierungspreis von 11,35 Euro lag damit nur 3 % unter dem Schlusskurs des Vortages. Die neuen Anteilscheine entsprechen auch rund 3 % des bisherigen Aktienkapitals.Zum Handelsstart am Freitag gab die Ryanair-Aktie zunächst bis zu 2 % nach, erholte sich aber schnell und notierte im Verlauf sogar mit 2,5 % im Plus. Neben außenstehenden Investoren haben sich auch mehrere Ryanair-Manager, darunter Konzernchef Michael O’Leary, an der Kapitalerhöhung beteiligt. Der Low Cost Carrier, der seine Cash-Reserven noch mit komfortablen 3,9 Mrd. Euro beziffert und staatlich besicherte Kredite bisher nur im Rahmen eines Hilfsprogramms der britischen Regierung im vergleichsweise moderaten Volumen von 600 Mill. Pfund in Anspruch genommen hat, bringt an der Börse derzeit 13 Mrd. Euro auf die Waage. Die Ryanair-Aktie hat sich seit Ausbruch der Coronakrise in Europa an der Börse gut gehalten. Der Kursverlust seit Anfang März liegt nur bei 2 %. Demgegenüber hat das Papier der mit 9 Mrd. Euro gestützten Lufthansa im gleichen Zeitraum mehr als 20 % eingebüßt. Die in den MDax abgestiegene Fluggesellschaft wiegt an der Börse nur noch rund 5,5 Mrd. Euro.Während alle Airlines vom Einbruch des Flugverkehrs in den Monaten des absoluten Stillstands gleichermaßen hart getroffen wurden, zeichnet sich für Low Cost Carrier, die auf den europäischen Punkt-zu-Punkt-Verkehr konzentriert sind, eine schnellere Erholung ab – zumal wenn sie auf den touristischen Reiseverkehr konzentriert sind. Während Konkurrent Easyjet schon im Juni 419 Mill. Pfund frisches Eigenkapital eingesammelt hat, steckt die geplante Kapitalerhöhung der British-Airways-Mutter IAG noch in der Warteschleife. IAG will sich 2,75 Mrd. Euro besorgen, braucht dafür aber noch die Zustimmung der Aktionäre.