SAF-Holland setzt auf Trump

Nachlassendes Lkw-Geschäft in Europa erwartet - Antizyklisch in Brasilien

SAF-Holland setzt auf Trump

wb Frankfurt – Die Ankündigung des designierten US-Präsidenten Donald Trump, Investitionen in Infrastruktur verstärken zu wollen, soll auch den deutschen Lkw-Zulieferer SAF-Holland anschieben. Infrastruktur heiße immer auch Transport, sagte Detlef Borghardt, der CEO des in Amerika präsenten Unternehmens, anlässlich der Quartalszahlen.Allerdings bewegt sich das Unternehmen, das vor allem Trailer beliefert, bisher in einem schwierigen Markt in Nordamerika. Dort soll der Rotstift zunächst noch stärker kreisen. Im dritten Quartal sei es in Europa (EMEA) plus Indien gelungen, das Schwächeln in Nordamerika und Brasilien zu kompensieren. Für Europa werde aber im nächsten Jahr eine schwächere Marktentwicklung erwartet. In der Türkei wird eine Achsenfertigung errichtet.Auch nach der geplatzten Übernahme der schwedischen Haldex – hier setzte sich schließlich Knorr-Bremse gegen ZF durch – sei SAF auf Kurs, die Strategie 2020 umzusetzen. Im September wurde die Mehrheit am brasilianischen Federungsspezialisten KLL übernommen. “Nachdem der dortige Markt seit Jahren zurückgeht, sehen wir unseren Schritt als antizyklische Investition in den größten Transportmarkt Südamerikas”, sagt der CEO.Trotz der Nachfrageschwäche in Nordamerika geht er davon aus, organisch einen Umsatz von etwa 1,05 Mrd. Euro erzielen zu können. Angestrebt werde 2016 eine bereinigte Ebit-Marge von an die 9 %. Im dritten Quartal sanken die Erlöse leicht auf 256 Mill. Euro. Das um die Aufwendungen von 2,5 Mill. Euro für die zurückgezogene Haldex-Offerte und KLL bereinigt Ebit erreichte im dritten Quartal 21,6 (i.V. 24,1) Mill. Euro. Die bereinigte Marge belief sich auf 8,4 (9,3) %). Die Fair-Value-Bewertung des gehaltenen Haldex-Aktienpakets führte zu einem Finanzertrag von 6,7 Mill. Euro, dem transaktionsbezogene Aufwendungen von 6,1 Mill. Euro gegenüberstanden.