Salesforce-Aktie steigt 5%: SAP-Wettbewerber profitiert von KI-Dynamik
Salesforce-Aktie steigt 5%: SAP-Wettbewerber profitiert von KI-Dynamik
Salesforce hat einen Umsatzausblick für das laufende Quartal vorgelegt, der über den Erwartungen der Analysten liegt. Das deutet darauf hin, dass das Unternehmen seine Kunden zunehmend vom Nutzen seiner KI-Tools überzeugen kann.
Der Umsatz werde in der Periode bis Januar bei 11,1 Mrd. bis 11,2 Mrd. Dollar liegen, hat der SAP-Wettbewerber am Mittwoch mitgeteilt. Die durchschnittliche Analystenschätzung lag bei 10,9 Mrd. Dollar. Rund 15% Wachstum bei den aktuellen verbleibenden Leistungsverpflichtungen, einem Maß für künftige Umsätze, sollen hinzukommen – gegenüber von Analysten erwarteten 10%.
Die Salesforce-Aktie legte am Mittwoch im nachbörslichen Handel um etwa 5% zu, nachdem sie in New York bei 238,72 Dollar geschlossen hatte. Damit lag sie 29% unter dem Niveau vom Jahreswechsel. Hintergrund ist die Anlegersorge, dass KI etablierte Softwareanbieter verdrängen könnte.
Im Konzernausblick enthalten sind 3 Prozentpunkte Umsatzwachstum durch Informatica, einen Hersteller von Datenintegrationssoftware, den Salesforce im vergangenen Monat für 8 Mrd. Dollar übernommen hat. Bei den aktuellen verbleibenden Leistungsverpflichtungen steuert Informatica 4 Prozentpunkte bei.
Der weltgrößte Anbieter von Software für Kundenbeziehungsmanagement versucht, die Nutzung von Agentforce voranzutreiben – eines KI-Werkzeugs, das Aufgaben wie Vertriebsentwicklung und Kundenservice ohne menschliche Aufsicht erledigen kann. Diese Nutzung blieb bislang jedoch weitgehend auf Experimente beschränkt; verantwortlich seien, wie der TD-Cowen-Analyst Derrick Wood vor den Ergebnissen schrieb, unter anderem unklare Preisstrukturen und unordentliche Daten.
Salesforce-Chef Marc Benioff hob die wachsende Nutzung des KI-Werkzeugs hervor und sagte: „Unsere Agentforce- und Data-360-Produkte sind die Impulsgeber.“ Agentforce ist im vergangenen Jahr gestartet, und das Unternehmen meldet inzwischen mehr als 9.500 bezahlte Abschlüsse – ein Anstieg gegenüber 6.000 im Vorquartal. Der jährlich wiederkehrende Umsatz der Sparte, die KI-orientierte Werkzeuge wie Datenorganisation und Agenten umfasst, lag in der Periode bis zum 31. Oktober bei 1,4 Mrd. Dollar.

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Der Ausblick auf die aktuellen verbleibenden Leistungsverpflichtungen deutet aus Sicht der Bloomberg-Intelligence-Analysten Anurag Rana und Andrew Girard auf verhaltene Ausgaben der Unternehmenskunden hin. Dennoch schrieben sie nach den Ergebnissen: „Die erfolgreiche Nutzung von Agentforce und Data 360 macht uns optimistisch, dass diese beiden Produkte ab der zweiten Hälfte des Jahres 2026 zu einem stärkeren Wachstumstreiber werden können.“
Deutlicher Gewinnanstieg
Im dritten Geschäftsquartal erwirtschaftete Salesforce einen um 8,6% auf 10,3 Mrd. Dollar gestiegenen Umsatz. Der Gewinn, bereinigt um bestimmte Posten, lag bei 3,25 Dollar je Aktie; Analysten hatten im Bloomberg-Konsens 2,86 Dollar je Aktie erwartet - bei 10,3 Mrd. Dollar Umsatz.
Die aktuellen verbleibenden Leistungsverpflichtungen betrugen 29,4 Mrd. Dollar, während Analysten 29,1 Mrd. Dollar prognostiziert hatten. Der Gewinn, bereinigt um bestimmte Posten, soll in der Periode bis Januar bei 3,02 Dollar bis 3,04 Dollar je Aktie liegen. Hier liegt die durchschnittliche Analystenschätzung bei 3,03 Dollar.
Der Umsatz der beiden größten Produktsparten des Unternehmens – Vertrieb und Service – stieg währungsbereinigt jeweils um 8%. Für das Gesamtjahr bis Januar soll die bereinigte operative Marge bei etwa 34% liegen, was den Erwartungen entspricht.
