Salesforce enttäuscht trotz angehobenem Ausblick

Umsatz und Gewinn übertreffen die Erwartungen - COO: Abschwächung gegen Ende des zweiten Quartals

Salesforce enttäuscht trotz angehobenem Ausblick

scd New York – Der Cloudsoftware-Anbieter Salesforce hat im zweiten Quartal zwar einen kräftigen Umsatzanstieg berichtet und nach einem Verlust in der Vorjahresperiode einen satten Gewinn eingefahren. Unternehmensbeobachter, die im Schnitt sowohl Erlös als auch Ergebnis geringer prognostiziert hatten, zeigten sich dennoch enttäuscht wegen des weniger als erwartet angehobenen Ausblicks auf das dritte Quartal per Ende Oktober.Der Konkurrent des Walldorfer Softwarekonzerns SAP steigerte die Erlöse um ein Viertel auf 2,04 Mrd. Dollar und verdiente unter dem Strich knapp 230 Mill. Dollar bzw. 33 Cent je Aktie. Von Thomson Reuters befragte Analysten hatten sich im Schnitt lediglich auf 2,02 Mrd. Dollar Umsatz und 24 Cent Gewinn je Aktie eingestellt. Salesforce profitierte bei dem enormen Profitabilitätssprung allerdings mit mehr als 200 Mill. Dollar von einer Steuergutschrift. Um alle Sondereffekte bereinigt kam der US-Mietsoftwarepionier lediglich auf die erwarteten 24 Cent Gewinn je Aktie.Für das Anfang August begonnene dritte Quartal rechnet Salesforce mit 2,11 Mrd. bis 2,12 Mrd. Dollar Umsatz. Analysten hatten sich im Schnitt bislang auf 2,13 Mrd. Dollar eingestellt. Für das Gesamtjahr wurde der Ausblick von 8,16 Mrd. bis 8,2 Mrd. Dollar Umsatz auf 8,28 Mrd. bis 8,33 Mrd. Dollar angehoben. Das Ergebnis je Aktie wird bei 93 bis 95 Cent je Aktie erwartet. Marktbeobachter hatten sich bislang jeweils auf das obere Ende der beiden angehobenen Prognosespannen eingestellt. In den angehobenen Ausblick fließt auch die 2,8 Mrd. Dollar schwere Übernahme von Demandware ein, die im Juli abgeschlossen worden ist. Die Salesforce-Aktie gab am Donnerstag um 6,4 % nach.Für ein zusätzliches Euphoriehemmnis sorgte Chief Operating Officer Keith Block, indem er in einem Interview mit US-Medien über eine Abschwächung des Geschäfts gegen Ende des Quartals berichtete. Angesichts des Auftragsbestands gebe es allerdings keinen Anlass zur Sorge, beschwichtigte Block zugleich. “Wir sind optimistisch für das zweite Halbjahr.” Salesforce wolle seine Strategie gezielter Zukäufe fortsetzen, kündigte der COO an.Salesforce hat mit mehreren Akquisitionen auf die gesteigerter M & A-Aktivität der Konkurrenz reagiert. Mit Microsoft lieferte sich Salesforce im Frühjahr einen Bieterwettstreit um das an professionelle Nutzer gerichtete soziale Netzwerk Linkedin, unterlag aber wegen des geringeren Baranteils der Offerte. Wettbewerber Oracle hat sich zuletzt Ende Juli mit Salesforce-Rivalen Netsuite auf eine 9 Mrd. Dollar schwere Übernahme geeinigt.—– Wertberichtigt Seite 8