Salzgitter erwartet höheren Vorsteuerverlust

Einmaleffekte drücken Ergebnis 2019 - Aktie fällt

Salzgitter erwartet höheren Vorsteuerverlust

ste Hamburg – Der Stahlkonzern Salzgitter hat mit der Ankündigung eines Vorsteuerverlusts, der im Geschäftsjahr 2019 höher ausfallen wird als bislang in Aussicht gestellt, Anleger in die Flucht geschlagen. Die Aktie des SDax-Unternehmens sackte gestern um 11,8 % auf 16,22 Euro ab und war damit größter Tagesverlierer in dem Börsensegment.Hatte Salzgitter Ende September für 2019 anstatt eines Vorsteuergewinns im Korridor von 125 Mill. bis 175 (i.V. 347) Mill. Euro einen Vorsteuerverlust in mittlerer zweistelliger Millionen-Euro-Höhe annonciert, so geht der zweitgrößte deutsche Stahlkocher für das abgelaufene Geschäftsjahr inzwischen von einem Verlust zwischen 250 Mill. und 280 Mill. Euro aus. Wie das Unternehmen in einer Ad-hoc-Mitteilung erklärte, werden im Rahmen des Konzernabschlusses für 2019 einmalige, nicht liquiditätswirksame Abschreibungen von nahezu 200 Mill. Euro berücksichtigt. Diese seien vor allem Folge der aktuellen wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen sowie den darauf basierenden Erwartungen für die kurz- bis mittelfristige Ergebnisentwicklung einzelner Konzerngesellschaften.Der Konzern, der seinen Geschäftsbericht 2019 am 16. März vorlegen will, sieht die Wertminderungen im Einzelnen mit 100 Mill. Euro im Geschäftsbereich Flachstahl, mit 50 Mill. Euro im Bereich Grobblech/Profilstahl sowie mit 40 Mill. Euro bei Mannesmann. Auch Salzgitter Automotive Engineering ist betroffen. Der Schritt werde das Konzernergebnis künftiger Geschäftsjahre um etwa 25 Mill. Euro pro Jahr entlasten, teilte Salzgitter weiter mit.Die vorherige Verlustankündigung im Herbst hatte der Konzern mit einer um 141 Mill. Euro erhöhten Risikovorsorge im Zusammenhang mit einem im Dezember beendeten Kartellverfahren gegen Grobblech- und Flachstahlhersteller (vgl. BZ vom 13.12.2019) sowie mit Restrukturierungsrückstellungen für ein weiteres, “Fitstructure 2.0” genanntes Ergebnisverbesserungsprogramm begründet. Die Aufwendungen zur Implementierung dieses Programms beziffert Salzgitter inzwischen mit rund 65 Mill. Euro. Ausgeglichenes Ergebnis 2020 Der Konzern erklärte gestern weiter, auf dem europäischen Stahlmarkt seien derzeit ausgehend vom gegenwärtig niedrigen Niveau “Stabilisierungstendenzen” zu erkennen, die im Jahresverlauf zu steigenden Ergebnissen führen dürften. Für 2020 erwartet Salzgitter ein in etwa ausgeglichenes Vorsteuerergebnis.