mf Tokio – Samsung Electronics hat die Gründung einer Dachgesellschaft verworfen und damit die Hoffnung vieler Investoren auf einen Abschied von den ringförmigen Beteiligungen in der Samsung-Gruppe enttäuscht. Die Einführung einer Holding stärke nicht die Wettbewerbsfähigkeit und belaste langfristig den Unternehmensbetrieb, teilte Samsung mit. Außerdem verwies man auf das unsichere regulatorische Umfeld. Damit sind die Bestrebungen in Südkoreas Politik gemeint, die Macht der Konglomerate zu verringern. Als Trostpflaster für die Aktionäre kündigte der Technologiekonzern an, eigene Aktien im Wert von 40 Bill. Won (32,4 Mrd. Euro) zu annullieren. Das entspricht 12,9 % der Gesamtmenge. Dies wurde vom Hedgefonds Elliott Management, der den Umbau verlangt hatte, als “kühner” Schritt gelobt. Die Aktie stieg um 2,4 % auf den Rekord von 2 192 000 Won.Im abgelaufenen Quartal erzielte Samsung das beste Ergebnis seit mehr als drei Jahren. Bei einem Umsatzplus von nur 1,5 % wurden unterm Strich 46 % mehr verdient. Der größte Ertragsbringer war mit einem Anteil von 63,7 % die Halbleitersparte, die ihr Betriebsergebnis auf den Rekord von 6,3 Bill. Won (5,1 Mrd. Euro) mehr als verdoppelte. Dank hoher Chippreise sprang die Marge der Sparte auf das Hoch von 40,3 %.Dagegen steuerte der Mobilfunk nach 58 % des Gewinns im Vorjahr nur noch 21 % bei. Im Jahresverlauf erwartet Samsung weiter anziehende Erträge wegen der starken Nachfrage nach Speicherchips und Displays. Zudem soll das neue Top-Smartphone Galaxy S8 für höhere Mobilfunkgewinne sorgen.