Börsenneuling

Sandalenhersteller Birkenstock startet leichtfüßig ins neue Jahr

Nach dem Flopp zum Handelsstart der Birkenstock-Aktie im Oktober in New York kommt die Aktie jetzt langsam in Fahrt. Das Weihnachtsquartal des Sandalenherstellers ist besser verlaufen als erwartet.

Sandalenhersteller Birkenstock startet leichtfüßig ins neue Jahr

Sandalenhersteller Birkenstock startet leichtfüßig ins neue Jahr

Umsatz und Gewinn wachsen nach US-Börsengang

cru Frankfurt

Als der US-Finanzinvestor L Catterton, hinter dem der französische Milliardär und LVMH-Eigner Bernard Arnault steht, das deutsche Traditionsunternehmen Birkenstock im Oktober 2023 in New York an die Börse brachte, geriet das IPO zunächst zum Flopp – mit einem kräftigen Kursverlust am ersten Handelstag. Vielen Anlegern erschien die Bewertung auf dem Niveau eines größeren und vielseitigeren Konkurrenten wie Nike als zu ambitioniert. Nach dem IPO ging es mit der Aktie – nicht zuletzt wegen des guten Geschäfts im Weihnachtsquartal – aber aufwärts.

Die Birkenstock Holding hat 2023 einen Gewinn erzielt, der die Schätzungen übertrifft, da Verbraucher weiter die hochwertigen Sandalen und Clogs des Unternehmens kaufen, während einige andere Hersteller von Freizeitschuhen Schwierigkeiten haben. Das Unternehmen meldete am Donnerstag 303 Mill. Euro (328 Mill. Dollar) Umsatz für das Schlussquartal und übertraf damit den Durchschnitt der Analystenschätzungen von 285 Mill. Euro. Der Umsatz stieg damit von Oktober bis Ende Dezember um 22%. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) betrug 81 Mill. Euro – ein Plus von 12% – und lag damit über der Konsensschätzung von 75,5 Mill. Euro. Vor Steuern erreichte Birkenstock ein ausgeglichenes Ergebnis nach einem Minus von 11 Mill. Euro vor Jahresfrist.

Marge wird 2024 wohl abnehmen

Für 2024 peilt Birkenstock ein Umsatzwachstum von 17 bis 18% auf 1,74 Mrd. bis 1,76 Mrd. Euro an. Das bereinigte Ebitda soll zwischen 520 Mill. und 530 Mill. Euro liegen. Die Marge würde damit auf 30 (i.V. 32,4)% abbröckeln, auch wegen der Anlaufkosten in der Schuhfabrik in Mecklenburg-Vorpommern.

Seit dem IPO hat CEO Oliver Reichert versucht, Marktteilnehmer davon zu überzeugen, dass die Firma die jahrzehntelange Erfolgsserie fortsetzt, indem man modisch bleibt, die Produktion in Deutschland und Portugal ausbaut und unerschlossene Märkte wie China und Indien ins Visier nimmt. Die Nachfrage übersteige das Angebot in allen Regionen, Kanälen und Kategorien, erklärte Reichert. Er sei zuversichtlich, mittelfristig die Ziele einer Bruttogewinnmarge von über 60% und einer bereinigten Ebitda-Marge im niedrigen 30%-Bereich zu erreichen.

Gestern gab die Birkenstock-Aktie an der Nyse im Verlauf um 5% auf 48,63 Dollar nach. Das Rekordhoch liegt bisher bei 52 Dollar.

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