Sanitärkonzern Geberit baut Marge aus

Kräftiges Wachstum im vierten Quartal

Sanitärkonzern Geberit baut Marge aus

hek Frankfurt – Der Sanitärtechnikhersteller Geberit erwartet für das abgelaufene Geschäftsjahr eine Umsatzrendite von rund 31 %, bezogen auf das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda). Das entspricht einer Zunahme um 1,7 Prozentpunkte im Vergleich zum Jahr 2019. Das Management führt den Margenanstieg auf die Umsatzentwicklung, niedrigere Marketing- und Reisekosten sowie gesunkene Rohmaterialpreise zurück. Geberit hat bisher lediglich eine Ausweitung der Ebitda-Marge in Aussicht gestellt. Den Jahresabschluss will der Konzern am 10. März veröffentlichen.Der Umsatz nahm im zurückliegenden Jahr in lokalen Währungen um 1,3 % zu. Geberit habe weiter Marktanteile gewonnen, lässt das Management wissen. Das Wachstum führt das Unternehmen auf die starke Marktposition und “ein umsichtiges Krisenmanagement” zurück. Man habe bewusst auf Kurzarbeit verzichtet, um die Präsenz bei den Kunden während der Lockdown-Perioden nicht zu reduzieren. Lageraufbau im GroßhandelDer ausgewiesene Umsatz schrumpfte allerdings um 3,1 % auf 2,99 Mrd. sfr, weil Wechselkursverschiebungen Erlöseinbußen von 136 Mill. sfr verursachten. Insbesondere im zweiten Quartal hätten coronabedingte Restriktionen zu einem deutlichen Umsatzrückgang geführt, der aber im zweiten Halbjahr kompensiert worden sei. Dann seien Nachholeffekte, ein zunehmender Lageraufbau im Großhandel und staatliche Konjunkturprogramme, allen voran die vorübergehende Mehrwertsteuersenkung in Deutschland, zum Tragen gekommen.Im vierten Quartal hat Geberit laut den Angaben 724 Mill. sfr umgesetzt, 3,2 % mehr als im Vorjahresquartal. Währungsbereinigt ergibt sich sogar eine Zunahme um 6,8 % – nach leichtem Wachstum von 1,5 % im ersten, einem Rückgang von 10,7 % im zweiten und einem Plus von 8,5 % im dritten Quartal.Stifel Research zeigt sich beeindruckt von den Resultaten und erwartet, dass die Konsensschätzungen für das Ebitda steigen werden. Das Umsatzwachstum im vierten Quartal liege deutlich über den Erwartungen. Die Ebitda-Marge sei höher ausgefallen, als man sich erhofft habe. Dennoch gab die Aktie nach dem kräftigen Kursanstieg seit Mitte Dezember am Donnerstag um 4 % nach. An der Börse bringt Geberit gut 21 Mrd. sfr auf die Waage.Kräftige Umsatzzuwächse verbuchte Geberit 2020 währungsbereinigt in Deutschland (+ 7,3 %) und Österreich (+ 5,0 %), während Baustellenstopps zu herben Einbußen in Großbritannien/Irland (- 15,7 %), auf der iberischen Halbinsel (-10,9 %) und in Italien (- 8,3 %) führten. Geberit bezeichnet sich als Marktführer für Sanitärprodukte in Europa. Auf Installations- und Spülsysteme entfallen 37 % des Umsatzes. Badsysteme steuern 32 % bei, Rohrleitungssysteme 30 %.