Sanofi stellt für 2014 Gewinnplus in Aussicht

Diabetesmittel und die US-Biotechtochter Genzyme helfen über Patenverluste von Blockbustern hinweg

Sanofi stellt für 2014 Gewinnplus in Aussicht

wü Paris – Nachdem Sanofi in den letzten Jahren den Patentverlust wichtiger Blockbuster deutlich zu spüren bekam, erwartet der französische Pharmakonzern für 2014 erstmals wieder einen Gewinnanstieg. “Wir hatten ein gutes viertes Quartal, das die Rückkehr Sanofis auf den Wachstumspfad bestätigt”, sagte Konzernchef Chris Viehbacher in Paris. Er erwarte nun, dass das Ergebnis je Aktie vor Posten wie Restrukturierungskosten 2014 bei konstanten Wechselkursen um 4 % bis 7 % zulegen werde.2013 war es um 9,8 % auf 5,05 Euro eingebrochen, weit mehr als die Anfang letzten Jahres erwarteten 5 bis 7 %. Sanofi hatte die Prognose später zweimal gesenkt. Viehbacher ist überzeugt, dass der Konzern das Patentkliff hinter sich gelassen hat und deshalb 2014 keine signifikanten Auswirkungen durch das Auslaufen der Patente wichtiger Kassenschlager mehr zu spüren sein werden. Dagegen dürften das Geschäft mit Diabetes-Mitteln, neue Medikamente für Tiere, seltene Krankheiten und die Schwellenländer das Wachstum ankurbeln. Volle PipelineDerzeit hat Sanofi 49 Projekte in der Pipeline. Davon befinden sich zwölf in Phase III, der letzten vor der Kommerzialisierung. Dazu gehört das neue Insulinprodukt U300. “Wir werden das Dossier für die Zulassung unseres neuen Insulins U300 in Europa, den USA und China im ersten Halbjahr einreichen”, sagte Marketing- und Vertriebsvorstand Peter Guenter. Danach müsse man ungefähr ein Jahr bis zur Zulassung einrechnen. In den USA bereits auf den Markt gekommen ist Nexgard, ein Mittel zur Bekämpfung von Flöhen bei Hunden, und in Europa soll in diesem Quartal Broadline zur Bekämpfung von Parasiten bei Katzen lanciert werden.Tiermedizin gehört eigentlich zu den Hoffnungsträgern Sanofis, doch im vierten Quartal brach der Umsatz der Sparte um 6,3 % auf 444 Mill. Euro ein, da der Bestseller Frontline – ein Mittel gegen Flöhe und Zecken – unter der Konkurrenz von Nachahmerprodukten litt. Dagegen konnte Genzyme, die auf seltene Krankheiten spezialisierte US-Biotechtochter, dank des Erfolgs von Cerezyme, einem Medikament zur Behandlung der Gaucher-Krankheit, den Umsatz um 31,4 % auf 595 Mill. Euro steigern. Der Gesamtumsatz des Konzerns ging im vierten Quartal um 0,8 % auf 8,5 Mrd. Euro zurück, der Nettogewinn stieg jedoch von 388 Mill. Euro im Vorjahreszeitraum auf 1,06 Mrd. Euro an.Zu verdanken ist das auch der Diabetes-Sparte, deren Verkäufe um 19 % auf 1,74 Mrd. Euro zulegten. Das Insulin-Präparat Lantus ist mit einem Umsatz von 5,7 Mrd. Euro im letzten Jahr sogar inzwischen das wichtigste Medikament Sanofis. Der Pharmakonzern hat wegen Lantus gerade in den USA gerichtliche Schritte gegen den Rivalen Eli Lilly eingeleitet. “Wir sind der Meinung, dass Eli Lilly vier Patente von uns verletzt”, sagt Peter Guenter. “Die Patente, über die wir mit Eli Lilly in den USA streiten, laufen ab 2023 aus.” Dagegen endet das Molekülpatent von Lantus in den USA im Februar 2015 und in Europa im Mai 2015. Die Klage dürfte die Markteinführung des von Eli Lilly geplanten Generikums bis Mitte 2016 verzögern.Investoren reagierten enttäuscht auf die vorsichtigen Prognosen, so dass die Sanofi-Aktie in Paris um 2,7 % auf 69,4 Euro nachgab.