SAP-Kunden überwinden Schockstarre
SAP-Kunden überwinden Schockstarre
SAP-Kunden überwinden Schockstarre
Prognose nach unten angepasst wegen verzögerter Abschlüsse – Aktie schwankt
In das von Zollstreit und Konjunktursorgen belastete Geschäft des Softwarekonzerns SAP kehrt langsam Leben zurück. „Wir spüren, dass die Kunden sich mittlerweile akklimatisiert haben. Sie akzeptieren die neue Normalität trotz weiterhin großer Unwägbarkeiten“, sagte Finanzvorstand Dominik Asam im Gespräch mit der Börsen-Zeitung.
Die Aussage deckt sich mit dem Economic Policy Uncertainty Index. Dieses viel beachtete Unsicherheitsbarometer für die globale Wirtschaft hatte im April einen Höchststand erreicht. Seitdem ist der Index wieder gefallen, liegt aber immer noch auf einem historisch hohen Niveau.
Bei SAP schlägt sich die Unsicherheit in ausbleibenden oder verzögerten Vertragsabschlüssen nieder – trotz erster positiver Signale. Der wertvollste Dax-Konzern musste deshalb nun seine Jahresprognose anpassen: Die Walldorfer werden beim wichtigen Cloud-Umsatz wohl nur noch das untere Ende der angepeilten Spanne erreichen, wie SAP anlässlich der Zahlenvorlage zum dritten Quartal mitteilte. Das bedeutet für den erfolgsverwöhnten Konzern, dass die Wachstumsrate in diesem Jahr wohl eher bei 26% als bei 28% liegt.
In Anbetracht dessen, was in der ersten Jahreshälfte passiert sei, „können wir sehr zufrieden sein“, kommentierte Asam die Entwicklung. Analysten sahen dies ähnlich. Die Aktie schwankte zwischen Gewinnen und Verlusten und lag gegen Handelsende rund 2% im Plus.
Vertragsabschlüsse werden erst später sichtbar
Verträge aus dem Cloudgeschäft würden erst Monate später wirksam, erläuterte der Finanzchef. Dazu seien viele Verträge im dritten Quartal erst recht spät unterschrieben worden. Asam verwies auf einen neuen Rahmenvertrag in Höhe von 1 Mrd. Dollar mit dem Pentagon: „Aber auch das wird 2025 nicht mehr ins Gewicht fallen, sondern erst später.“
SAP steuert mit Einsparungen gegen und will beim operativen Jahresgewinn nun das obere Ende der Spanne erreichen. Auf der Kostenseite komme man sehr gut voran, sagte Asam. Vor allem durch den Einsatz neuer Technologien wie KI erziele SAP eine höhere Effizienz.
knd Frankfurt
Artikel Seite 10