Pharma- und Laborzulieferer

Sartorius erhöht erneut die Prognose

Der Göttinger Pharma- und Laborzulieferer Sartorius legt in der Prognose nach. Der MDax-Konzern rechnet nun 2021 mit einem Umsatzwachstum von 45%, nachdem zuvor ein Plus von 35% in Aussicht gestellt worden war. Die bereinigte Ebitda-Marge soll...

Sartorius erhöht erneut die Prognose

swa Frankfurt

Der Göttinger Pharma- und Laborzulieferer Sartorius legt in der Prognose nach. Der MDax-Konzern rechnet nun 2021 mit einem Umsatzwachstum von 45%, nachdem zuvor ein Plus von 35% in Aussicht gestellt worden war. Die bereinigte Ebitda-Marge soll bei 34% ankommen; bislang hatte Sartorius 32% angepeilt. Das Unternehmen hatte bereits Mitte März die Jahresziele höher gesteckt. Im vergangenen Geschäftsjahr 2020 waren die Erlöse wechselkursbereinigt um 30% auf 2,34 Mrd. Euro vorangekommen, die bereinigte Ebitda-Marge war mit 29,6% gezeigt worden.

Dynamik in beiden Sparten

Nach der neuen Vorhersage erhöht Sartorius für die Sparte Bioprocess Solutions nun das Wachstumsziel für 2021 von bisher 40% auf 50% und legt in der Ebitda-Marge um 2 Prozentpunkte auf 36% nach. Die Sparte Lab Products & Services geht im Wachstumsziel von 20% auf 30% und erhöht das Margenziel ebenfalls um 2 Punkte auf 26%. Die Prognose basiert auf Zahlen zu konstanten Wechselkursen. Bioprocess Solutions steuert drei Viertel zum Umsatz bei, die kleinere Sparte Lab Products etwa ein Viertel.

An der Börse kam die steigende Zuversicht gut an, die Vorzugsaktie kletterte um 3,2% auf 463,90 Euro, seit Jahresanfang haben die Titel um ein Drittel zugelegt. Sartorius bringt es mit beiden Aktiengattungen gegenwärtig auf einen Marktwert von mehr als 30 Mrd. Euro.

Die erhöhte Zuversicht im Konzern basiert auf hoher Dynamik in den ersten sechs Monaten. Nach vorläufigen Zahlen sprang der Umsatz von Januar bis Juni währungsbereinigt um 60% bei einer operativen Ebitda-Marge von etwas über 34%. Im ersten Quartal hatte Sartorius eine Marge von 33,3% ausgewiesen. Die ausführlichen Halbjahreszahlen sind für den 21. Juli angekündigt.

Mit einer Übernahme erweitert der Konzern das Portfolio um Zellkulturkomponenten. Über den Teilkonzern Sartorius Stedim Biotech übernimmt die Gesellschaft für 100 Mill. Euro in bar 51% am Reagenzienhersteller Cellgenix aus Privatbesitz. Die verbleibenden Anteile will Sartorius nach eigenen Angaben zu Beginn der Jahre 2023 und 2026 erwerben. Cellgenix wurde 1994 an der Universitätsklinik Freiburg gegründet. Die Firma setze mit 70 Mitarbeitern mehr als 20 Mill. Euro um und erwirtschafte eine „sehr deutlich zweistellige Ebitda-Marge“, wird betont.

Cellgenix operiere in einem der am stärksten wachsenden Felder der Biopharma. Mit deren Know-how könne Sartorius ihre Kunden noch umfassender in der Arzneientwicklung unterstützen. Den Standort Freiburg will Sartorius deutlich erweitern und als Kompetenzzen­trum für Rohmaterialien für den Zell- und Gentherapiemarkt etablieren.