Sartorius hebt Jahresziele erneut an

Biopharmazulieferer übertrifft Erwartungen im dritten Quartal - Pandemieeffekte treiben Auftragseingang

Sartorius hebt Jahresziele erneut an

ste Hamburg – Der Biopharmazulieferer und Laborausrüster Sartorius hat seine Finanzziele für das Geschäftsjahr 2020 nach kräftigen Zuwächsen bei Umsatz und Gewinn im dritten Quartal abermals angehoben. Das Göttinger MDax-Unternehmen geht inzwischen von einem Anstieg der Konzernerlöse am oberen Ende oder leicht über der seit Juli in Aussicht gestellten Spanne von 22 bis 26 % aus. Die um Sondereffekte bereinigte operative Ebitda-Marge erwartet Sartorius nun bei 29,5 anstatt 28,5 %.Wie das Unternehmen am Dienstag bei der Vorlage seiner Quartalsmitteilung zum 30. September bekannt gab, legte der Umsatz im Sommerquartal um 35,2 (wechselkursbereinigt um 39,5) % auf gut 623 Mill. Euro zu. Die Konsensschätzung von Analysten übertraf Sartorius um mehr als 3 %. Während die Erlöse der größeren Sparte Bioprocess Solutions (BPS) um 39,5 (44,1) % auf 479 Mill. Euro stiegen, zogen sie in der konjunkturempfindlicheren Laborsparte um 22,5 (26,2) % auf 145 Mill. Euro an. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kletterte den Angaben zufolge überproportional um 58,1 % auf gut 195 Mill. Euro, die bereinigte Ebitda-Marge landete im dritten Quartal bei 31,3 (26,8) %.Sartorius-Vorstandschef Joachim Kreuzburg erklärte, das dritte Quartal sei von einer hohen Nachfrage geprägt worden, die nahezu der gesamten Produktpalette gegolten habe. “Zu dem starken organischen Wachstum kamen zusätzliche Impulse aus der sehr positiven Entwicklung unserer letzten Akquisitionen sowie aus Vorbereitungen unserer Biopharmakunden für die Produktion von Coronavirus-Impfstoffen und Covid-19-Therapeutika.” Als “erfreulich” wertete Kreuzburg Erholungs- und teilweise auch Nachholeffekte im Geschäft mit Laborprodukten, vor allem in Nordamerika und Asien. Die in diesem Jahr zum dritten Mal angehobene Prognose zum Umsatzwachstum enthält unverändert einen Beitrag von knapp 1,5 Prozentpunkten durch den Ende 2019 mehrheitlich übernommenen israelischen Zellkulturmedienentwickler und -hersteller Biological Industries sowie einen Beitrag von gut 5 Prozentpunkten durch per Ende April erworbene Teile des Life-Science-Geschäfts des US-Konzerns Danaher. Aktie auf RekordhochDie Vorzugsaktie von Sartorius, im Jahresverlauf zuvor um 96 % gestiegen, legte gestern in der Spitze um 6,2 % auf 396,60 Euro auf ein neues Rekordhoch zu. Obwohl es sich um hoch bewertete Aktien handele, lieferten Sartorius und der in Paris börsennotierte Teilkonzern Sartorius Stedim Biotech weiterhin das Wachstum, das eine Prämienbewertung rechtfertige, meinte die Großbank UBS, die bei einem Kursziel von 331 Euro zum Halten der Sartorius-Aktie rät, während die als günstiger eingeschätzte Aktie des Biopharma-Partners Sartorius Stedim Biotech weiter zum Kauf empfohlen wird.Zu dem in den ersten neun Monaten um 23,9 (25,2) % auf 1,68 Mrd. Euro gestiegenen Konzernumsatz trug die BPS-Sparte 1,29 Mrd. Euro (+ 27,7 %) bei. Rund 4 Prozentpunkte seien, so Sartorius, den jüngsten Akquisitionen zuzurechnen, pandemiebedingte Effekte summierten sich schätzungsweise auf rund 10 Prozentpunkte. Der Auftragseingang der Sparte legte den Angaben zufolge um 42,7 (44,2) % auf 1,55 Mrd. Euro zu. Der Anstieg sei um rund 15 Prozentpunkte von den Pandemieeffekten begünstigt worden.