Sartorius kauft in Slowenien zu

Aktie des MDax-Konzerns erreicht Allzeithoch

Sartorius kauft in Slowenien zu

ste Hamburg – Der Biopharmazulieferer und Laborausrüster Sartorius hat nach der Ankündigung vom späten Freitagabend, den in Slowenien ansässigen Aufreinigungsspezialisten BIA Separations in seinen Teilkonzern Sartorius Stedim Biotech einzugliedern, ein neues Allzeithoch an der Börse erreicht. Die Aktie des Göttinger MDax-Unternehmens, die im Jahresverlauf zuvor um gut 90 % zugelegt hatte, stieg am Montag um bis zu 4 % auf 378,60 Euro an.Die Transaktion beläuft sich den Sartorius-Angaben zufolge auf insgesamt 360 Mill. Euro, wovon 240 Mill. Euro in bar fließen und 120 Mill. Euro in Aktien der Sartorius Stedim Biotech gezahlt werden sollen. Zudem seien drei Tranchen ergebnisabhängiger “Earn-out-Zahlungen” über die kommenden fünf Kalenderjahre vereinbart worden. Da der Vollzug voraussichtlich Ende dieses Jahres erwartet wird, hat die Transaktion auf die Sartorius-Ergebnisse im laufenden Geschäftsjahr keinen wesentlichen Einfluss.Beim 14-Fachen des Umsatzes sei die Transaktion nicht günstig, doch aus technologischer Sicht sinnvoll, meinte ein UBS-Analyst, der bei einem Kursziel von 212 Euro zum Verkauf der Sartorius-Aktie aufgrund hoher Bewertung rät. Laut Sartorius steuert BIA im laufenden Jahr auf einen Umsatz von rund 25 Mill. Euro sowie in den kommenden Jahren auf ein “starkes zweistelliges Umsatzwachstum” zu. Die Gewinnmargen würden sich positiv auf die bereinigten operativen Renditen (Ebitda-Marge) der Sparte Bioprocess Solutions und des gesamten Konzerns auswirken. Das 1998 gegründete Unternehmen BIA Separations, das rund 120 Mitarbeiter beschäftigt und zum “Kompetenzzentrum” von Sartorius für die Aufreinigung von Zell- und Gentherapeutika werden soll, arbeitet den Angaben zufolge nach einem starken Wachstum in den vergangenen Jahren derzeit daran, seine Produktionskapazität mehr als zu vervierfachen. Die Inbetriebnahme sei für Anfang 2021 vorgesehen. Zudem baue BIA seine marktführenden Dienstleistungen auf dem Gebiet der Prozessentwicklung aus.Der Sartorius-Konzern, der nach der im Frühjahr vollzogenen Übernahme von Teilen des Life-Science-Geschäfts des US-Konzerns Danaher im laufenden Geschäftsjahr voraussichtlich die zweite Umsatzmilliarde übertreffen wird, hat bis 2025 bereits eine Erlösverdopplung auf 4 Mrd. Euro in Aussicht gestellt. Akquisitionen sollen dabei für etwa ein Drittel des Wachstums sorgen. Bei der BIA-Transaktion ließ sich Sartorius von der Investmentbank William Blair beraten, als Rechtsberater waren ferner Milbank und RPPP mandatiert. Für BIA waren den Angaben zufolge die Investmentbank EC Mergers sowie die Anwaltskanzlei Schönherr als Rechtsberater tätig.