WERTBERICHTIGT

Schaden für M&A-Standort

Börsen-Zeitung, 22.10.2016 Was Hedgefonds in den USA de facto nicht möglich ist, das können sie unter Nutzung des Deckmantels Schutz der Minderheitsaktionäre in Deutschland problemlos tun: Strategisch sinnvolle Übernahmen drastisch verteuern,...

Schaden für M&A-Standort

Was Hedgefonds in den USA de facto nicht möglich ist, das können sie unter Nutzung des Deckmantels Schutz der Minderheitsaktionäre in Deutschland problemlos tun: Strategisch sinnvolle Übernahmen drastisch verteuern, blockieren oder gar torpedieren. Meister sind die milliardenschweren Fonds von Paul Singer. Jüngstes Beispiel ist die Expansion von GE ins 3-D-Druckgeschäft mit dem Doppelschlag der Akquisition der Lübecker SLM Solutions und eines schwedischen Rivalen für 1,4 Mrd. Dollar. Singer kauft deren Aktien auf und erpresst den Bieter. Das haben die Cowboys schon vielmals getan. In schlechter Erinnerung sind die Demag-Übernahme durch Terex aus den USA, von Kabel Deutschland durch Vodafone oder ganz eklatant das Gebot der amerikanischen McKesson für den deutschen Pharmagrossisten Celesio. Auch bei DMG Mori oder Dialog/Atmel spuckte Elliott in die Suppe. Erster Deal war Procter & Gamble/Wella. Hol’s der Geier? Es wird Zeit, dass der Gesetzgeber den Störmanövern einen Riegel vorschiebt. Denn sie schaden dem M & A-Standort Deutschland. wb