sck München – Der fränkische Autozulieferer Schaeffler hat für einen möglichen Kapitalbedarf per Vorratsbeschluss vorgesorgt. Eine außerordentlichen Hauptversammlung genehmigte der Verwaltung ein Kapital von bis zu 200 Millionen neuen Stückaktien via Kapitalerhöhungen mit Bezugsrechten. Diese Ermächtigung gelte zunächst für fünf Jahre, teilte das Unternehmen mit. Mit dem neuen Kapitalrahmen könnte die Firma mit Sitz in Herzogenaurach bei Nürnberg bei Bedarf geschätzte rund 1 Mrd. Euro einsammeln. Nach Konzernangaben diente der Beschluss der “Stärkung der Kapitalbasis der Schaeffler-Gruppe mit dem Ziel, Wachstumschancen zu nutzen und die Transformation voranzutreiben”.Schaeffler benötigt aber derzeit kein frisches Geld, um durch die Coronakrise zu kommen. “Es gibt keinen Brand, den wir löschen müssten, es gibt keine Löcher, die wir stopfen müssten”, versicherte Großaktionär und Aufsichtsratschef Georg Schaeffler auf dem Aktionärstreffen laut Reuters. Vorstandschef Klaus Rosenfeld sagte, Schaeffler gehe es mit dem Vorratsbeschluss insbesondere darum, Chancen auf Übernahmen auch in der Pandemie nicht verstreichen zu lassen. Deshalb habe man nicht bis zur nächsten ordentlichen Hauptversammlung im Frühjahr warten wollen. Konkret habe Schaeffler kein Unternehmen im Visier, dessen Kauf man damit finanzieren könnte, so Rosenfeld.Der neue Finanzvorstand Klaus Patzak sagte, zusätzliches Eigenkapital könne Schaeffler helfen, das Investment-Grade-Rating wiederzugewinnen, das man in der Rezession eingebüßt hatte. Das Unternehmen schaffe das mittelfristig aber auch aus eigener Kraft.