Automobil-Zuliefer

Schaeffler verbucht Nettoverlust im zweiten Quartal

Schaeffler macht die Schwäche in China zu schaffen. Umsatz und operatives Ergebnis des Autozulieferers schrumpften im zweiten Quartal. Nach Steuern schrieb der Konzern sogar rote Zahlen.

Schaeffler verbucht Nettoverlust im zweiten Quartal

Schaeffler schreibt rote Zahlen
im zweiten Quartal

Hohe Zinsen und Steuern belasten Autozulieferer

sck München

Schaeffler hat einen Dämpfer erlitten: Der fränkische Auto- und Industriezulieferer verbuchte im zweiten Quartal einen Nettoverlust von 40 Mill. Euro nach einem Gewinn von 33 Mill. Euro ein Jahr zuvor. Dank eines erwirtschafteten Überschusses im ersten Dreimonatsabschnitt verzeichnete das SDax-Mitglied in der ersten Hälfte dieses Jahres einen auf die Anteilseigner entfallenen Konzernüberschuss von 43 Mill. Euro. Das war ein Rückgang von 84% oder 220 Mill. Euro.

Laut Zwischenbericht per 30. Juni ist der Fehlbetrag in den Monaten April bis Juni auf gestiegene Zinsaufwendungen und höhere Steuern zurückzuführen. Das Defizit im Finanzergebnis wuchs um 13% auf 97 Mill. Euro. Die Steuern schnellten um 63% auf 104 Mill. Euro hoch. Das sorgte dafür, dass die effektive Steuerquote nach sechs Monaten auf 77,5% anstieg. Ein Jahr zuvor waren es 37,9%. Das Unternehmen begründete dies mit wertberichtigten latenten Steuern. Ungeachtet dessen bezeichnete Vorstandschef Klaus Rosenfeld die Entwicklung des Konzerns nach der Übernahme des Antriebsspezialisten Vitesco als „erfolgreich“.

Aktie verliert 7,7 Prozent

Zur Vorlage der Quartalszahlen berichtete er von einem „starken Auftragseingang“ der Sparte E-Mobility. Der CEO führte das auf Volumenzuwächse zurück. Rosenfeld bekräftigte die Prognose fürs laufende Jahr trotz des „anspruchsvollen Umfelds und der Belastungen aus der Integration von Vitesco". Der Konzern peilt einen Umsatz zwischen 23 Mrd. und 25 Mrd. Euro an. Die Umsatzrendite auf Basis des um Sondereffekte bereinigten Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll bei 3 bis 5% liegen.

Die Anleger reagierten auf das Zahlenwerk vergrätzt. Die Aktie büßte im Xetra-Handel zeitweise 7,7% auf 4,53 Euro ein.

E-Mobility reduziert roten Zahlen

Im zweiten Quartal zollte Schaeffler der Flaute in Europa und in China Tribut. Der Umsatz schrumpfte um 5,7% auf 5,9 Mrd. Euro im Vergleich zu den Pro-forma-Zahlen des Vorjahres. Das Ebit vor Sondereffekten büßte 15,8% auf 205 Mill. Euro ein.

Die Marge verringerte sich um 0,4 Prozentpunkte auf 3,5%. Nach sechs Monaten schaffte Schaeffler 4,1% (minus 0,2 Punkte).

Von den vier Konzernsparten ist der Bereich E-Mobility als einziger defizitär. Im zweiten Quartal drückte Schaeffler den operativen Verlust der Sparte allerdings um 26% auf 192 Mill. Euro.