WERTBERICHTIGT

Schaefflers vierfacher Abschlag

Börsen-Zeitung, 10.10.2015 Der IPO-Abschlag ist üblich bei einem Börsengang, der Zuliefererkonzern Schaeffler musste aber auch einen Volatilitätsrabatt und einen VW-Nachlass bieten. Just an dem Tag, als das VW-Debakel offenbar wurde, legte das...

Schaefflers vierfacher Abschlag

Der IPO-Abschlag ist üblich bei einem Börsengang, der Zuliefererkonzern Schaeffler musste aber auch einen Volatilitätsrabatt und einen VW-Nachlass bieten. Just an dem Tag, als das VW-Debakel offenbar wurde, legte das Familienunternehmen seine Börsenpläne offen, um mit dem Erlös Schulden abzubauen. Investoren schluckten die Kröte, nichts zu sagen zu haben: der vierte Discount. Der Mittelzufluss fällt geringer aus als gedacht, der Schuldenabbau auf Holdingebene liegt auf Eis. Doch Schaeffler, die nach der Privatplatzierung nur mit Vorzugsakten notiert, hat ein strategisches Ziel erreicht und ist nach dem Fremdkapitalmarkt nun auch Zugang zu Eigenkapital – erkauft mit Abschlägen zur Bewertung von Conti oder SKF. Das IPO bedeutet Umschalten auf Wachstum – auch über Zukäufe. In der neuen Struktur der zwei Säulen unter der Holding kann Schaeffler mit Continental, an der die Familie Schaeffler 46 % hält, besser kooperieren. Und die finanzielle Flexibilität steigt. Schaeffler hat gute Chancen, mit ihrer Präzisionsmechanik von der CO2-Reduktion überproportional zu profitieren. Da mag am Ende auch der VW-Skandal helfen.wb