Schaltbau putzt Bilanz durch

Wertberichtigungen bringen ersten Verlust seit 2003

Schaltbau putzt Bilanz durch

mic München – Der neue Vorstand des Verkehrstechnikkonzerns Schaltbau startet mit einem Großreinemachen. Wertberichtigungen führen zum ersten Verlust seit dem Katastrophenjahr 2003. Das Management unter Vorstandssprecher Helmut Meyer, der seit Ende November amtiert und zuvor Schaltbau-Aufsichtsrat war, kündigte einen operativen Verlust (Ebit) von 15 bis 17 Mill. Euro für das Jahr 2016 an. Dabei hatte der Konzern noch am 9. November einen operativen Gewinn von 10,2 Mill. Euro prognostiziert. Am 22. November hatte Vorstandschef und Großaktionär Jürgen Cammann im Streit mit dem Aufsichtsrat seinen Abschied zum 30. November verkündet.Ein Projekt für Bahnsteigtüren in Brasilien schlage mit 14 Mill. Euro für aktivierte Eigenleistungen und Drohverlustrückstellungen ins Kontor, erklärte der Vorstand. Weitere 7,5 Mill. Euro kosteten zwei Projekte der Bahnübergangstechnik in Ägypten und Dänemark. In der Folge dieser beiden Belastungen werde der Geschäftswert der Tochter Pintsch Bamag von 1,6 Mill. Euro abgewertet. Die Erstkonsolidierung von Töchtern belaste mit weiteren 3 Mill. Euro. Die Liquiditätsposition der Gruppe werde nicht beeinträchtigt, betonte das Management. Prognose 2017 gesenktIm laufenden Jahr rechnet Schaltbau mit einem Umsatz zwischen 520 Mill. Euro und 540 Mill. Euro, nachdem im vergangenen Jahr 509 Mill. Euro erreicht wurden. Im November waren 550 Mill. Euro für das Jahr 2017 angestrebt worden. Die Ebit-Marge soll in der Bandbreite zwischen 3 % und 4 % landen. Das November-Ziel hatte bei 5 % gelegen.Die Schaltbau-Aktie reagierte auf die Nachrichten bis zum Schluss des Xetra-Handels mit einem Abschlag von 6,5 % auf 31,97 Euro.