Schaltbau spürt nichts von Konjunkturschwäche

Vorstand erwartet weiter wachsendes Bahngeschäft

Schaltbau spürt nichts von Konjunkturschwäche

In dem Projektgeschäft gebe es sehr lange Zyklen. “Bis dort die Krise angekommen ist, gibt es schon wieder einen Aufwärtstrend”, meint Köhler mit Blick auf die gesamte Wirtschaft. Hinzu komme, dass Staaten und Kommunen in einer Rezession mehr investierten, um die Wirtschaft anzukurbeln. “Davon können wir profitieren.”Als zweiten Grund für seine Zuversicht nennt Köhler die Themen Elektromobilität und erneuerbare Energien. “Hier haben wir keine Altlasten und können mit dem neuen Markt wachsen”, sagt Köhler. In diesen Feldern rechnet er mit Wachstumsraten von 30 % im Jahr. Schaltbau fertigt zum Beispiel Hochleistungsladestationen für Elektrobusse und -Pkw sowie Komponenten für Solaranlagen und intelligente Energieversorgung.Zum traditionellen Geschäft der Bahntechnik gehören Systeme und Komponenten wie Türen und Inneneinrichtungen sowie Infrastruktur, etwa Bahnübergänge und Signale. In diesem Geschäft war Schaltbau nach einer Reihe von Akquisitionen in Schwierigkeiten geraten. Köhler spricht von der “ein oder anderen Falschallokation”. “Das haben wir aber alles überwunden”, sagt der 1951 geborene Manager, der seit Mai 2018 die Sanierung des Unternehmens leitet. “Die Restrukturierung ist abgeschlossen”, berichtet er. “Wir haben alle Altlasten beseitigt.” “Kraft für Zukunftsthemen”Zudem erinnert Köhler daran, dass sich das Unternehmen vor drei Monaten mit den Banken auf einen Finanzierungsplan geeinigt hat (vgl. BZ vom 18. Juni). “Jetzt können wir unsere komplette Kraft für Zukunftsthemen einsetzen.” Gleichzeitig liefen die Programme zur Kostensenkung weiter.In der ersten Hälfte dieses Jahres steigerte Schaltbau den Umsatz um 1,4 % auf 255 Mill. Euro. Bereinigt um die Verkäufe von Unternehmensteilen ergab sich ein Anstieg von 7,5 %. Das auf dieser Basis berechnete Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg auf 16,5 (i.V. 9,4) Mill. Euro. Unter dem Strich stand ein Überschuss von 4,6 (3,5) Mill. Euro. Die Ebit-Marge lag bereinigt bei 7 %. In den nächsten Jahren soll sie sich nach Köhlers Worten in die Richtung von 10 % bewegen.