Firmen wappnen sich effektiver gegen Cyberangriffe. Dies zumindest lässt sich aus der Studie „Cybersicherheit und -resilienz 2025“ herauslesen. In den ersten sechs Monaten hätten sich die Cyber-Versicherungsschäden seiner Kunden rund halbiert, berichten der Industrieversicherer Allianz Commercial. Die Zahl der großen Fälle, die mehr als 1 Mill. Euro Schaden verursachten, sei dabei um rund 30% gesunken.

Wer daraus schließt, dass die Angreifer die Waffen strecken, ist auf dem Holzweg. Der Allianz zufolge bewegte sich die Zahl der Schadenfälle auf dem Niveau der Vorjahreshälfte von rund 300. Jedoch verlagern sich die Ransomware-Attacken, die für rund 60% des Umfangs großen Schadensfälle stehen, von gut geschützten Großunternehmen zunehmend auf häufig weniger gut abgesicherte kleinere Firmen.

Dies deckt sich mit der Selbsteinschätzung der Manager, wie das Weltwirtschaftsforum ermittelt hat. Der Anteil jener kleinen und mittleren Unternehmen, die ihre Cyberresilienz als unzureichend empfinden, ist in drei Jahren von 5% auf 35% emporgeschnellt, steht in der Studie „Global Cybersecurity Outlook 2025“. Großkonzerne verzeichnen dagegen einen Rückgang von 13% auf 7%. Der Allianz zufolge hat dies auch mit der Unterstützung zu tun, die die – häufig versicherten – Multis von der Assekuranz erhalten.

Die meisten Angriffe treffen das verarbeitende Gewerbe (33%). Dabei werden die IT-Lieferketten anfälliger. Der Anteil dieser Rückwirkungsschäden an den Großschäden stieg laut Allianz Commercial im ersten Halbjahr von 6% auf 15% . Häufig kommt es auf den Faktor Mensch an. Dem Telekommunikationskonzern Verizon („Data Breach Investigations Report 2025“) zufolge spielt er in 60% der erfolgreichen Cyberangriffe eine Rolle.