HHLA senkt Umschlagsprognose
Schwächelnde Konjunktur belastet HHLA
Containerumschlag fällt um 19 Prozent – Ausblick für Ladungsmengen gesenkt
ste Hamburg
Nach einem schwachen Jahresauftakt, der in den ersten drei Monaten 2023 mit einem Rückgang des Containerumschlags an den eigenen Terminals um 18,6% auf 1,42 Mill. Standardcontainer (TEU) einherging, hat der Hamburger Hafenlogistikkonzern HHLA mit Verweis auf die schwächelnde Konjunktur Geschäftsjahresziele korrigiert. Wie das Unternehmen bei der Vorlage von Zahlen zum ersten Quartal mitteilte, wird im börsennotierten Teilkonzern Hafenlogistik inzwischen nur noch von einem leichten anstatt einem moderaten Anstieg der 2022 um 7,9% auf rund 6,4 Mill. TEU gesunkenen Umschlagsvolumina ausgegangen.
HHLA-Vorstandschefin Angela Titzrath erklärte, nach einem schwachen ersten Quartal bei Containerumschlag und -transport sei im zweiten Quartal mit einer Marktbelebung zu rechnen. Dass allein an den drei Hamburger HHLA-Containerterminals mit 1,36 Mill. TEU 15,9% weniger Stahlboxen über die Kaikante gingen als vor Jahresfrist, lag den Angaben zufolge vor allem am stark gesunkenen Umschlag im Fahrtgebiet Ost, insbesondere China. Um Ladung im wichtigen Chinageschäft zu binden, steht die HHLA vor einer knapp 25-prozentigen Beteiligung der chinesischen Staatsreederei Cosco an der Betreibergesellschaft des kleinsten Hamburger Terminals Tollerort.
Die auch wegen der Einstellung des seeseitigen Umschlags am HHLA-Terminal im ukrainischen Odessa gesunkenen Ladungsmengen sowie ein Rückgang der Lagergelderlöse infolge einer geringeren Container-Verweildauer an den Hamburger Terminals ließen den Umsatz im Containersegment des Teilkonzerns um fast 19% auf 175,8 Mill. Euro und das Betriebsergebnis (Ebit) um knapp 85% auf 5,7 Mill. Euro schrumpfen. Im Intermodalsegment hingegen legte der Umsatz trotz geringerer Transportmenge dank gestiegener Transporterlöse um 13,4% auf 157,3 Mill. Euro zu, das Ebit blieb mit 21,4 (i.V. 21,6) Mill. Euro nahezu unverändert.
Für das Gesamtjahr erwartet die HHLA inzwischen einen geringfügigen Umsatzanstieg im Teilkonzern Hafenlogistik – bislang waren Erlöse auf dem 2022 um 7,4% auf 1,54 Mrd. Euro erhöhten Niveau avisiert worden. Das Hafenlogistik-Ebit soll unverändert in einer Spanne von 145 bis 175 (201,6) Mill. Euro landen. Dabei setzt die HHLA darauf, dass geringere Ladungsmengen durch Maßnahmen zur Ergebnisstabilisierung teilweise kompensiert werden können. Der Gesamtkonzern verbuchte im ersten Quartal bei einem Umsatzrückgang um 5,6% auf 365 Mill. Euro ein um 57% auf 23 Mill. Euro gesunkenes Ebit. Das Nachsteuerergebnis fiel auf 2,8 (22,8) Mill. Euro. Die HHLA-Aktie gab am Montag um über 4% nach.