Das Management von Investorenerwartungen ist eine anspruchsvolle Aufgabe, gerade für stark wachsende Unternehmen. Denn deren Geschäftsentwicklung unterliegt oft starken Schwankungen. Zalando kann davon ein Lied singen. Versetzte der Online-Modehändler Anleger vor drei Monaten noch in Jubellaune, folgt nun der Kater. Die überzeugenden Resultate des dritten Quartals finden keinen Niederschlag im Aktienkurs. Vielmehr stürzt die Notierung ab, weil eine Anhebung der Jahresprognose ausbleibt. Das lässt prompt Sorgen aufkommen, dass das Schlussquartal enttäuschend ausfallen könnte. Im Zwischenbericht findet sich dazu wenig Erhellendes, abgesehen von dem Hinweis, dass die Herbst-Winter-Saison diesmal früher gestartet ist. Das könnte darauf hindeuten, dass es zu Vorzieheffekten gekommen ist. Aber vielleicht will das Management nur vorsichtig sein und nicht vollmundig Ziele ausrufen, die später verfehlt werden. Was Letzteres bedeutet, wissen die Zalando-Manager durchaus: Vor einem Jahr führten Gewinnwarnungen dazu, dass die Hälfte des Börsenwerts verdampfte. hek