Sennder übernimmt europäische Fracht von Uber

US-Konzern steigt bei Berliner Logistik-Start-up ein

Sennder übernimmt europäische Fracht von Uber

sp/Reuters Berlin – Das Logistik-Start-up Sennder übernimmt das europäische Frachtgeschäft des US-Fahrdienstvermittlers Uber. Der Deal erfolge über einen Aktientausch, teilte Sennder am Mittwoch mit. Uber Freight werde Minderheitsaktionär. “Die Akquisition von Uber Freight festigt unsere Spitzenposition”, sagte Sennder-Chef David Nothacker, dessen Unternehmen durch den Zukauf in die Niederlande expandiert.Es ist im laufenden Jahr bereits die zweite Transaktion für das deutsche Unternehmen, das als digitale Spedition agiert, die sich auf Komplettladungen konzentriert – also vollständig ausgefüllte Lkw-Frachträume, deren Inhalt zu einem einzigen Empfänger gebracht wird. Zu den Kunden gehören zum Beispiel große E-Commerce-Anbieter. Erst im Sommer hatte sich Sennder mit dem französischen Konkurrenten Everoad zusammengetan. Schon im Herbst 2019 meldeten die Berliner die Übernahme der spanischen Innroute. Im Zuge des Zusammenschlusses mit den europäischen Fracht-Aktivitäten von Uber verbünden sich Sennder und Uber Freight und wollen unter anderem ein Spediteur-Vermittlungsprogramm aufbauen. Nach der Transaktion ist Sennder in sieben Ländern aktiv und zählt 500 Mitarbeiter. Bis 2024 peilt das Unternehmen laut früheren Berichten die erste Umsatzmilliarde an.Seit der Gründung 2015 hat das Berliner Unternehmen, das mit Vermittlungsgebühren Geld verdient, mehr als 120 Mill. Euro Kapital von Investoren wie Accel und Lakestar eingesammelt. Siemens und Scania sind mit ihren Venture-Aktivitäten ebenfalls an Sennder beteiligt und dürften vor allem strategische Interessen verfolgen. In der jüngsten Finanzierungsrunde im Sommer des vergangenen Jahres lag die Bewertung von Sennder laut Medienberichten noch in der Größenordnung von 300 Mill. Dollar.