SF erwägt Zweitlisting in Hongkong

Chinesischer Paketkurier profitiert vom E-Commerce-Boom in Covid-Zeiten

SF erwägt Zweitlisting in Hongkong

nh Schanghai – Der chinesische Expresskurier- und Logistikkonzern SF Holding liebäugelt dem Vernehmen nach mit einer kräftigen Kapitalaufnahme über ein Zweitlisting an der Hongkonger Börse. Die im Markt als SF Express bekannte Gesellschaft steht nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg in ersten Sondierungsgesprächen mit potenziellen Emissionsbegleitern. Marktteilnehmer in Hongkong gehen davon aus, dass SF mit einem parallelen Börsengang rund 5 Mrd. Dollar (4,2 Mrd. Euro) an frischem Kapital einspielen könnte.SF war im Jahr 2017 über ein sogenanntes Backdoor-Listing, sprich den Erwerb einer als Börsenmantel fungierenden Gesellschaft, an die Shenzhen Stock Exchange gekommen und hatte dann einen furiosen Aufstieg erlebt, der den Gründer Wang Wie in der chinesischen Reichenliste zeitweilig auf Platz 3 katapultierte. Furiose PerformanceAuch in diesem Jahr konnte die SF-Aktie in Shenzhen eine furiose Performance hinlegen und hat sich im Wert mehr als verdoppelt. Die gegenwärtige Marktkapitalisierung liegt bei umgerechnet gut 54 Mrd. Dollar. Das seit Jahren boomende chinesische Paketzustellungsgeschäft hat in diesem Jahr durch die Corona-Pandemie und die weiter zunehmende Verlagerung von Einzelhandelstransaktionen auf die E-Commerce-Schiene noch weiteren Auftrieb erhalten. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres verbuchte SF einen Anstieg der Konzernumsätze um knapp 40 % auf 110 Mrd. Yuan (14,1 Mrd. Euro). Der Gewinn nach Steuern kletterte um 30 % auf 5,6 Mrd. Yuan.SF Express zieht zunehmend internationales Frachtgutgeschäft an und ist mittlerweile mit ihrem Logistiknetz in 71 Ländern vertreten. Dabei wird eine eigene Flugzeugflotte von rund 60 Frachtmaschinen unterhalten.