SGL Carbon kommt auf keinen grünen Zweig

Auch im laufenden Jahr Millionenverlust erwartet

SGL Carbon kommt auf keinen grünen Zweig

wb Frankfurt – Die SGL Group ist mit Zuwächsen in das laufende Jahr gestartet. Die beiden verbliebenen Sparten Composites-Fibers & Materials und Graphite Materials & Systems steigerten den Umsatz. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Sondereinflüssen legte um die Hälfte auf 9,6 Mill. Euro zu. Dazu trugen auch Einsparungen in der Verwaltung bei, teilt SGL mit, die im Dezember eine Kapitalerhöhung zur Bilanzsanierung um 180 Mill. Euro vorgenommen und ihre einstiges Kerngeschäft Grafitelektroden veräußert hat, was 200 Mill. Euro bringen soll. Für das Geschäft mit Kathoden, Hochofensteinen und Carbonelektroden ist offenbar noch kein neuer Käufer gefunden.Die Kapitalrendite (Roce) auf Basis des Ebitda vor Sondereinflüssen kam minimal auf 8,6 % voran. Im Quartal lag das Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten netto bei 6,5 Mill. Euro währen die fortgeführten Sparten einen Verlust von 6,8 Mill. Euro beisteuern.Der freie Cash-flow aus fortgeführten Aktivitäten wurde von – 48 Mill. auf – 31 Mill. Euro verbessert. Dazu trug eine Umsatzsteuerrückzahlung im Quartal bei. Die Nettofinanzschulden stiegen von 449,4 Mill. Euro Ende 2016 auf 482,5 Mill. Euro.Für 2017 erwartet der Vorstand eine zum Umsatzplus überproportionale Steigerung des operativen Ergebnisses vor Sondereinflüssen, wobei die Erlöse “im hohen einstelligen Prozentbereich” zulegen sollen. Wegen des Wegfalls eines positiven Einmaleffekts im Vorjahr aus dem Verkauf des Werks in Evanston und den geplanten vorzeitigen Rückkauf der Anleihe, für den Abschreibungen auf aktivierte Refinanzierungskosten und eine Vorfälligkeitsentschädigung antizipiert werden, dürften sich die erwarteten operativen Steigerungen nicht auf das Nettoergebnis aus fortgeführten Aktivitäten niederschlagen. Daher rechnet SGL erneut mit einem Konzernverlust aus fortgeführten Aktivitäten in Höhe eines mittleren zweistelligen Millionenbetrags.