ab Düsseldorf – Mit einem harten Dementi hat Shop Apotheke auf einen Medienbericht reagiert, demzufolge Amazon den niederländischen Versandhändler für rezeptfreie Medikament und apothekenpflichtige Kosmetika übernehmen will. “Shop Apotheke stellt klar, dass es aktuell keinerlei Gespräche oder Verhandlungen mit Amazon gibt”, teilte das seit knapp einem Jahr börsennotierte Unternehmen am Freitag ad hoc mit. Ganz offensichtlich war dem Börsenneuling die rasante Kursreaktion, die dem Bericht des Branchendienstes “Apotheke Adhoc” folgte, zu heiß geworden.Kurz nachdem die Nachricht über das Kaufinteresse des US-Internetriesen über den Draht gegangen war, schnellte die Aktie in der Spitze um 31 % in die Höhe. Erst mit der Klarstellung seitens des vermeintlichen Übernahmeobjekts beruhigte sich das Geschehen wieder. Den Handel verließ Shop Apotheke mit 47,90 Euro, was immer noch einem Zuwachs um 14 % entspricht. Mit einer Marktkapitalisierung von gut 434 Mill. Euro hat der aus regulatorischen Gründen in den Niederlanden beheimatete Händler seit dem Börsengang 71 % an Wert gewonnen.Die Kursturbulenzen hatte ein Bericht des Branchendienstes ausgelöst. Unter Verweis auf “mit dem Vorgang vertraute Kreise” hatte Apotheke Adhoc berichtet, dass die Gespräche zwischen Amazon und Shop Apotheke bereits weit fortgeschritten seien und “im nächsten Schritt ein offizielles Übernahmeangebot vorgelegt werden” müsse. Angesichts der aktuellen Marktkapitalisierung müsse Amazon wohl mehr als 0,5 Mrd. Euro auf den Tisch legen, wurde munter spekuliert.Dass der Bericht an der Börse auf offene Ohren stieß, liegt aber auch daran, dass Amazon derzeit mit Prime Now eine Art Feldversuch im Versandhandel mit Medikamenten in Kooperation mit einer Münchner Apotheke unternimmt. Die Apotheke ist auf dem Marktplatz von Amazon als Drittanbieter zu finden, packt die Pakete selbst, wird in der Logistik jedoch von dem US-Konzern unterstützt.—– Wertberichtigt Seite 8