Sieg für Fiat Chrysler im Streit mit GM

Richter weist Klage der Amerikaner ab

Sieg für Fiat Chrysler im Streit mit GM

bl Mailand – Der Autokonzern Fiat Chrysler (FCA) hat einen wichtigen juristischen Sieg gegen General Motors (GM) erzielt. Das Bundesgericht in Detroit hat die Klage von GM gegen FCA, das sich durch die angebliche Bestechung von Gewerkschaftsvertretern Wettbewerbsvorteile verschafft habe, zurückgewiesen. GM behält sich weitere Schritte vor und erwägt, in Berufung zu gehen. Man habe genug Beweise gegen FCA. Der italo-amerikanische Autokonzern sieht dagegen keine Grundlage für die Vorwürfe.Der zuständige Richter Paul Borman ist der Auffassung, dass die angeblichen Schäden für GM nicht auf die Verletzung von Anti-Korruptionsregeln zurückzuführen sind. Er bestritt aber nicht, dass die FCA-Verantwortlichen zwischen 2009 und 2015 versucht haben könnten, Einfluss auf Gewerkschaftsvertreter zu nehmen, um sich Wettbewerbsvorteile in Form niedrigerer Lohnkosten zu verschaffen. Opfer seien aber eher die FCA-Beschäftigten. GM wirft FCA vor, in der Ära des langjährigen CEO Sergio Marchionne gezielt Vertreter der Gewerkschaft UAW bestochen zu haben, um für sich niedrigere Löhne zu erreichen.Borman hatte bereits vor einigen Tagen deutlich gemacht, dass er die Angelegenheit als Zeitverschwendung betrachtet, und die Kontrahenten aufgefordert, den Streit in einem persönlichen Treffen der beiden CEOs Mary Barra und Mike Manley auszuräumen. Es gebe derzeit andere Probleme und beide Unternehmen seien in den vergangenen Jahren mit Steuergeldern gerettet worden. GM verweigert jedoch ein solches Treffen. Ein von General Motors angerufenes Berufungsgericht hatte die Anordnung für ein Treffen bis Anfang Juli für nichtig erklärt.