Siemens bekennt sich zu Healthineers

Vorstand Sen: Bleiben langfristig Mehrheitsaktionär

Siemens bekennt sich zu Healthineers

jh München – Siemens bekennt sich als treuer Anteilseigner zur Medizintechniksparte Healthineers. “Siemens wird auch langfristig Mehrheitsaktionär bleiben”, kündigt Michael Sen, Vorstand von Siemens und Aufsichtsratsvorsitzender von Healthineers, im Interview der Börsen-Zeitung an. Deshalb habe der Münchner Industriekonzern zum Börsengang von Healthineers am 16. März auch nicht den maximalen Emissionspreis angestrebt. Die Spanne reichte von 26 bis 31 Euro. Ausgegeben wurden die Aktien für jeweils 28 Euro. Siemens trennte sich mit dem Initial Public Offering (IPO) von 15 % des Grundkapitals.Die Siemens Beteiligungsverwaltung werde ihren Anteil von 17 % nach dem Ende der Haltefrist Mitte September nicht verkaufen, beteuert Sen. Siemens sei die langfristige Wertsteigerung von Healthineers wichtig. Für den Preis von 28 Euro sei das Orderbuch mehrfach überzeichnet gewesen. Deshalb hätten Investoren weniger erhalten als gewünscht: “Wenn sie also vom Potenzial des Assets überzeugt waren, mussten sie im Markt nachkaufen.” Zudem hätten die indexorientierten von ein paar klassischen großen Fonds, die nicht Healthineers-Aktien gezeichnet hätten, Anteile erworben. Der Titel ist mittlerweile im MSCI-Index. “Und mit der Neuregelung der Indizes der Deutschen Börse könnte ein Unternehmen wie Healthineers gleichzeitig im TecDax und MDax sein”, fügt Sen hinzu. Zum Wochenschluss notierte die Aktie mit einem Kurs von 33,44 Euro.Auf die Frage, ob Siemens etwas beim Börsengang und der Vorbereitung besser hätte machen können, antwortet das Vorstandsmitglied: “Besser geht immer, und man sollte sich nie zufriedengeben.” Der Start sei aber gut gelungen. “Jetzt steht Siemens Healthineers hart im Wind, und plötzlich spielen auch exogene Faktoren eine Rolle”, sagt Sen. “Wenn es das Thema Trump und Handelskrieg nicht gegeben hätte, hätte sich das ganze Niveau für uns vielleicht noch eins weiter nach oben schieben lassen.” Ein Börsengang in den USA wäre aus der Sicht von Sen auch möglich gewesen: “In New York hätten wir aber ziemlich sicher eine so hohe Nachfrage von Privatinvestoren nicht gehabt.” An diese wurde knapp ein Zehntel der Aktien ausgegeben. Eine höhere Bewertung von Healthineers in den USA hält Sen für unwahrscheinlich. Die dort notierten US-Unternehmen seien “spitzer positioniert”, konzentrierten sich auf den Heimatmarkt und hätten zum Teil ein größeres Wachstum.