Technologie

Siemens legt in Erlangen Grundstein für „industrielles Metaverse“

Mit dem digitalen Zwilling einer neuen Fabrik in Franken kann der Konzern Entwicklungs- und Produktionsprozesse laufend verbessern. Siemens investiert eine halbe Mrd. Euro dafür.

Siemens legt in Erlangen Grundstein für „industrielles Metaverse“

Siemens legt in Erlangen
Grundstein für Metaverse

Investitionen von rund einer halben Mrd. Euro

jh München

Siemens startet mit Investitionen von rund einer halben Mrd. Euro am fränkischen Standort Erlangen ins sogenannte industrielle Metaverse. Darunter versteht der Konzern „eine virtuelle Abbildung der realen Welt – fotorealistisch, physikbasiert und in Echtzeit“. Mit dem Einsatz physikalischer Daten und künstlicher Intelligenz entstehe die neueste Generation der Hightech-Fertigung, „die nachhaltiger produziert und flexibel auf Marktveränderungen reagieren kann“.

Anlässlich der Grundsteinlegung sagte der Vorstandsvorsitzende Roland Busch: „Wir revolutionieren die Art, wie wir produzieren.“ Mit dem digitalen Zwilling der Fabrik ließen sich Entwicklungs- und Produktionsprozesse kontinuierlich verbessern. Dafür arbeite Siemens mit Partnern wie Nvidia, AWS und Microsoft zusammen.

Der Konzern investiert in Erlangen in die Forschung und Entwicklung sowie in die Fertigung von Komponenten der Leistungselektronik und Steuerungen für Werkzeugmaschinen. An dem Standort in der Region Nürnberg stellt Siemens mit 3.500 Beschäftigten schon Produkte für die Automatisierung und Digitalisierung der Industrie her. Das 50 Jahre alte Elektronikwerk habe sich immer wieder neu erfunden, betonte Busch.

„Klimaneutrale Zukunft“

Zur Grundsteinlegung war auch Bundeskanzler Olaf Scholz nach Mittelfranken gereist. „Die hochmoderne Fertigung, die in Erlangen entsteht, ist ein gutes Beispiel, wie unsere Wirtschaft in die klimaneutrale Zukunft geht“, sagte er.

Einschließlich der für Erlangen geplanten rund 500 Mill. Euro investiert Siemens rund 1 Mrd. Euro in Deutschland. Hinzu kommt 1 Mrd. Euro im Ausland, vor allem in den USA, China und Südostasien. Die Summe von 2 Mrd. Euro, die in diesem Jahr für Investitionen in neue Standorte und Innovationseinrichtungen bekannt gegeben wird, hatte Siemens vor einem Monat genannt. Laut Busch ist das mehr als doppelt so viel, wie Siemens in den vergangenen zwei Jahren investiert hat.

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