Siemens platziert 6 Mrd. Dollar

Anleiheemission stark nachgefragt - Günstigere Fälligkeitsstruktur im Blick

Siemens platziert 6 Mrd. Dollar

sck München – Siemens hat ihre zweitgrößte Anleiheemission von 6 Mrd. Dollar in der Unternehmensgeschichte erfolgreich bei Investoren platziert. Die Nachfrage war nach Angaben des Münchner Dax-Konzerns mit 12 Mrd. Dollar doppelt so groß. Siemens brachte Bonds mit Laufzeiten von drei bis 30 Jahren zu drei Vierteln am US-Kapitalmarkt unter, die restlichen 25 % verteilen sich auf Europa und Asien.Finanzvorstand Ralf Thomas will das eingesammelte Geld großteils dafür verwenden, die Fälligkeitsstruktur ausstehender Verbindlichkeiten aus Sicht des Unternehmens zu verbessern. Siemens kann mit der Transaktion nun kurzfristige Schulden (Commercial Papers) in Dollar mit längerfristigen Verbindlichkeiten ablösen. Ausschlaggebend für die Mittelaufnahme seien in erster Linie die anstehenden Fälligkeiten, heißt es dazu in einer konzernintern verbreiteten Stellungnahme. Eine Platzierung in Euro hätte aus Sicht von Siemens keine Vorteile gebracht, da der Betrag ohnehin in Dollar hätte gewandelt werden müssen. Im Oktober steht eine vor zehn Jahren begebene (unbesicherte) Anleihe von 1,75 Mrd. Dollar (Kupon: 5,75 %) zur Rückzahlung an. Im August 2017 wird nach fünf Jahren eine Optionsanleihe von 1,5 Mrd. Dollar (Kupon 1,05 %) fällig. Bessere ZinskonditionenWährend die jüngste Emission also der Refinanzierung fällig werdender Dollar-Anleihen und der Schuldenumschichtung dient, zielte Siemens Ende Mai vergangenen Jahres mit der Rekord-Anleiheemission von gut 7,8 Mrd. Dollar vor allem auf die Finanzierung der Übernahme von Dresser-Rand ab. Für den US-Kompressorenhersteller berappten die Münchner zuvor 7,6 Mrd. Dollar.Thomas äußerte sich mit dem aktuell emittierten Volumen “sehr zufrieden”. Die hohe Nachfrage der Investoren zeige, dass Siemens als ein qualitativ hochwertiges Investment gelte. Die Bonität des Konzerns werde von der Transaktion nicht berührt. Standard & Poor’s bewerte die neuen Anleihen mit “A+”, Moody’s mit “A 1”.Mit der Emission nutzte Siemens die günstigen Marktkonditionen im Zinstief. Aufgrund der sehr hohen Nachfrage konnte sich Siemens eigenen Angaben zufolge “sehr gute” Zinskonditionen sichern. Der Zinsaufschlag gegenüber vergleichbaren US-Staatsanleihen lag bei der Preisbildung im Schnitt 10 Basispunkte unter der anfänglichen Indikation zum Emissionsstart. Siemens begann mit der Begebung Anfang September. Die Platzierung teilt sich im Detail auf sechs Anleihen auf. Darunter befinden sich zwei Anleihen zu je 1,1 Mrd. Dollar mit Laufzeiten von drei (Kupon 1,3 %) und fünf Jahren (Kupon 1,7 %). Eine zehnjährige Anleihe im Volumen von 1,7 Mrd. Dollar ist mit 2,35 % versehen, während der Zinskupon beim 30-jährigen Papier (1 Mrd. Dollar) 3,3 % beträgt.