Siemens verhängt Zwangsurlaub in Kraftwerkssparte

Börsen-Zeitung, 8.5.2018 mic München - Siemens will die Beschäftigten der Sparte Konventionelle Kraftwerke (Power and Gas/PG) weltweit rund eine Woche zwangsweise in Urlaub schicken. "Vor dem Hintergrund des anhaltenden beispiellosen Markteinbruchs...

Siemens verhängt Zwangsurlaub in Kraftwerkssparte

mic München – Siemens will die Beschäftigten der Sparte Konventionelle Kraftwerke (Power and Gas/PG) weltweit rund eine Woche zwangsweise in Urlaub schicken. “Vor dem Hintergrund des anhaltenden beispiellosen Markteinbruchs im Bereich der Stromerzeugung hat die Division Power and Gas zeitlich befristete Betriebsschließungen angekündigt”, erklärte ein Sprecher. Siemens sei in Gesprächen, um -abhängig von lokalen Regelungen -im laufenden Quartal an möglichst allen PG-Standorten derartige Schließungen durchzuführen. Dies sei Teil eines Maßnahmenkatalogs, der unter anderem auch die Themen Reisekosten, Sponsoring, Messebeteiligungen und Investitionen umfasse. Der Sprecher erklärte: “Ziel der Maßnahmen ist es, die Kostenposition von PG zu verbessern.”Siemens weist seit gut einem halben Jahr darauf hin, dass der Siegeszug der erneuerbaren Energien die Nachfrage nach Gasturbinen einbrechen lässt. Während weltweit rund 110 Turbinen jährlich bestellt würden, bestehe fast die vierfachen Produktionskapazität, argumentieren die Münchner. Bereits im vergangenen November haben sie daher angekündigt, 6 900 Stellen (davon 760 in der Sparte Antriebstechnologie) abbauen zu wollen. Dies hat erbitterte Proteste der Gewerkschaften und Arbeitnehmervertreter ausgelöst. Die Gespräche verlaufen bisher ergebnislos. In der Division Konventionelle Kraftwerke arbeiten rund 30 000 Personen (ohne Service-Geschäft).—– Wertberichtigt Seite 6