Autovermieter

Sixt erwartet gutes Sommergeschäft

sck München – Auf seiner letzten ordentlichen Hauptversammlung (HV) in der Rolle des Vorstandsvorsitzenden bekräftigte Erich Sixt seine Einschätzung, dass sich mit den Coronalockerungen das Geschäft des größten deutschen Autovermieters von der...

Sixt erwartet gutes Sommergeschäft

sck München – Auf seiner letzten ordentlichen Hauptversammlung (HV) in der Rolle des Vorstandsvorsitzenden bekräftigte Erich Sixt seine Einschätzung, dass sich mit den Coronalockerungen das Geschäft des größten deutschen Autovermieters von der Pandemie deutlich erholt. „Wir erwarten einen sehr erfreulichen Sommer“, sagte er in der Frage- und-Antwort-Runde des virtuell ab­gehaltenen Aktionärstreffens. Diese Aussage machte der Firmenpatriarch unter der Voraussetzung, dass keine weitere Mutation des Coronavirus für einen Rückschlag sorgt.

Der langjährige CEO, der nach der HV seinen Posten an seine beiden Söhne abgab, kündigte an, dass die Autovermietflotte weiter schrittweise hochgefahren wird. Im Mai hätten die Bestände um 26% über denen im Januar gelegen. Sixt bleibt aber angesichts der Unsicherheit in Europa vorsichtig. „Wir müssen auf Sicht fahren“, sagte er mit Verweis darauf, dass die Konzernführung für 2021 nach wie vor keine Prognose wagt. In Tourismuszentren könne es vorkommen, dass die Nachfrage das Angebot übersteige. „Also buchen Sie rechtzeitig“, antwortete Sixt auf eine Nachfrage von Daniela Bergdolt, Vertreterin der Kleinaktionärsvereinigung DSW.

Seinem Sohn Alexander Sixt zufolge läuft die Kurzarbeit bis Ende Juni dieses Jahres aus. Aufgrund der Corona-Kontakt- und Reisebeschränkungen nutzte das SDax-Mitglied für viele Beschäftigte die Kurzarbeit, um Kosten zu sparen.

Wie angekündigt, folgten nach dem Aktionärstreffen die Vorstände Alexander und Konstantin Sixt ihrem Vater an die Konzernspitze (vgl. BZ vom 2. März und 11. Juni). Nach seiner Wahl in den Aufsichtsrat löste Erich Sixt als Vorsitzender des Gremiums den bisherigen Chefaufseher Friedrich Joussen wie zuvor vereinbart ab. Vor dem Hintergrund der Anforderungen an eine gute Unternehmensführung (Corporate-Governance-Klauseln) äußerten Bergdolt und Daniel Bauer, Vertreter der Aktionärsvereinigung SdK, ihre Vorbehalte. Die DSW-Vertreterin zeigte sich aber versöhnlich. Sie sprach von einem „Vertrauensvorschuss“ für Erich Sixt. „Ich stimme zu, Sie in den Aufsichtsrat zu wählen.“ Joussen, CEO von Tui, zufolge wird Sixt in seiner neuen Rolle ebenfalls wachsam agieren. „Unser Vater ist unser allerstrengster Kritiker“, ergänzte Alexander Sixt. Erich Sixt selbst sprach von seinem Lebenswerk und dem seiner Familie. Er, so Sixt, sei „darauf stolz, dass meine Söhne das Unternehmen weiterentwickeln“.