Autovermietung

Sixt steigert Umsatz dank Premium-Preisen kräftig

Florierende Geschäfte in Europa und den USA haben dem Autovermieter Sixt nach eigenen Angaben im Frühling das bisher höchste Quartalsergebnis vor Steuern beschert.

Sixt steigert Umsatz dank Premium-Preisen kräftig

Sixt steigert Umsatz dank Premium-Preisen

Autovermieter bestätigt Ausblick – Vorstand zeigt sich zurückhaltend

dpa-afx Pullach

Deutlich höhere Mietwagenpreise als vor der Pandemie haben Sixt im abgeschlossenen Quartal zu einem Umsatzsprung verholfen. Beim Gewinn fiel der Zuwachs allerdings magerer aus. Der Vorstand zögert zudem, seine Jahresziele nachzujustieren. "Entscheidend für die weitere Entwicklung wird vor allem der Geschäftsverlauf in der restlichen Sommersaison sein", heißt es in einer Mitteilung vom Dienstag. Der Autovermieter erwirtschaftet nach eigenen Angaben im dritten Quartal – also der Hauptreisezeit im Sommer – etwa die Hälfte seines Jahresergebnisses.

Für das laufende Jahr rechnet das Management weiterhin mit einem Vorsteuergewinn (EBT) zwischen 430 Mill. und 550 Mill. Euro. Nur im Bestfall würde der Wert also den Vorjahreswert erreichen. Der Umsatz soll hingegen "erheblich" steigen. 2022 hatte Sixt knapp 3,1 Mrd. Euro erlöst. Jefferies-Analyst Constantin Hesse hatte bereits erwartet, dass der Vorstand seine Jahresziele lediglich bestätigt.

Auch bei der Flottenerneuerung zeigt sich Co-Chef Alexander Sixt zurückhaltend: "Die aktuellen unsicheren Konjunkturdaten für Europa und insbesondere Deutschland können den Verlauf des zweiten Halbjahres beeinflussen und wir sind daher auch in Bezug auf unseren Flotteneinkauf für 2024 entsprechend vorsichtig."

Mehr Premium-Fahrzeuge

Zuletzt setzte der Konzern vor allem auf Premium-Fahrzeuge der Marken BMW, Mini, Mercedes-Benz und Audi, an denen der Konzern durchschnittlich mehr verdient. "Wir wollen und werden unsere Flotte 2023 weiter ausbauen. In allererster Linie mit Modellen von Premium-Herstellern", hatte Co-Chef Konstantin Sixt im Geschäftsbericht 2022 erklärt. Diesen Fokus begründete Vertriebschef Vinzenz Pflanz damit, dass Kunden bereit seien, für "Premium-Qualität und -service" mehr zu zahlen. Dem Manager zufolge dürfte das Mietwagengeschäft nicht mehr "zum Billigpreisniveau der früheren Jahre" zurückkehren.

Mittlerweile zählt Sixt in ihrer vergrößerten Flotte im Durchschnitt des ersten Halbjahres fast 158.000 Fahrzeuge. Dem Unternehmen zufolge liegen die Mietwagenpreise "weiterhin klar über dem Niveau von 2019". Angesichts der hohen Nachfrage sprang der Umsatz im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast ein Viertel auf gut 925 Mill. Euro. Der Gewinn vor Steuern wuchs hingegen um nicht einmal 2% auf knapp 132 Mill. Euro. Unter dem Strich blieben im zweiten Quartal knapp 97 Mill. Euro übrig – ein Anstieg um 3%. Die Eckdaten hätten die durchschnittlichen Schätzungen leicht übertroffen, kommentiert Baader-Bank-Experte Christian Obst.