Zehn Jahre nach dem Markteintritt in den USA hat sich für Sixt der größte Autovermietmarkt der Welt zu einem strategisch entscheidenden Treiber des Geschäftswachstums entwickelt. Mit umgesetzten rund 900 Mill. Euro (Stand 2022) sind für das MDax-Mitglied aus Pullach bei München die Vereinigten Staaten der mittlerweile größte Einzelmarkt vor dem Heimatmarkt Deutschland. Die USA machen rund 30% der Gesamterlöse des Unternehmens aus. In den USA steigerte der Konzern im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben seinen Umsatz um über die Hälfte. Der Tourismus erwies sich auch dort als Zugpferd wie im westeuropäischen Ausland, allen voran Spanien und Frankreich. Der Preisschub bei den Branchenanbietern sorgte für zusätzlichen Rückenwind. „Die USA sind der größte Wachstumsmotor für die Zukunft des Konzerns“, sagte Co-CEO Alexander Sixt zur Vorlage der vorläufigen, untestierten Finanzzahlen 2022. Zusammen mit seinem jüngeren Bruder Konstantin führt der für die Strategie zuständige Manager das traditionsreiche Unternehmen seit Juni 2021. Deren Vater, Erich Sixt, der die Firma 50 Jahre lang gesteuert hatte, wechselte seinerzeit in den Aufsichtsrat, um den Gremiumsvorsitz zu übernehmen.

Die Expansion hat aber auch eine Kehrseite. Die liquiden Mittel von Sixt schmolzen 2022 um 239 Mill. auf 27 Mill. Euro (vgl. Tabelle). Der Konzern führte den Ende 2022 signifikant niedrigeren Bank- und Kassenbestand auf den „deutlich höheren Fahrzeugbestand“ zurück. In Bezug auf die Bruttoliquidität verwies Sixt auf einen Konsortialkredit von 950 Mill. Euro. Über die Eckzahlen berichtete der Konzern zwei Tage zuvor ad hoc (BZ vom 1. März).