Kriselnder Wechselrichterhersteller

SMA Solar baut noch mehr Stellen ab

Der Wechselrichterhersteller SMA Solar will noch mehr sparen und plant weitere Stellenstreichungen. Bis Ende 2026 sollen in Deutschland rund 300 Jobs wegfallen. Im Herbst vergangenen Jahres hatte der Konzern bereits den Abbau von 1.100 Stellen angekündigt.

SMA Solar baut noch mehr Stellen ab

Bei SMA Solar fallen
noch mehr Stellen weg

Wechselrichterkonzern streicht hierzulande rund 300 Jobs

kro Frankfurt

Der hessische Wechselrichterhersteller SMA Solar steckt in der Krise und hofft nun auf weitere Einsparungen. Bis Ende 2026 sollen in Deutschland rund 300 Vollzeitstellen und weltweit 50 Vollzeitstellen abgebaut werden, teilte das SDax-Unternehmen mit. Ziel ist, damit pro Jahr mehr 100 Mill. Euro zusätzlich einzusparen.

Die Einsparungen betreffen vor allem das Segment Home & Business Solutions, in dem SMA Photovoltaik-Lösungen für Privathaushalte und Gewerbekunden anbietet. Die Nachfrage war hier zuletzt deutlich zurückgegangen, was in den USA unter anderem an Zollerhöhungen und Förderstopps für grüne Projekte lag. Dazu macht dem Konzern die chinesische Billigkonkurrenz zu schaffen. Der Umsatz in dem Bereich ging im ersten Halbjahr um 48% auf 116 Mill. Euro zurück.

Das laufende Umbauprogramm von SMA wird damit ausgeweitet. Bereits im Herbst vergangenen Jahres hatte der Solartechnikkonzern den Abbau von 1.100 Stellen weltweit angekündigt. Damals waren etwa 4.500 Mitarbeitende bei SMA beschäftigt. Zum Ende des ersten Halbjahres waren es noch knapp 3.900.

Die ganze Branche in Europa strauchelt

Die Restrukturierung drückt derzeit auf das Ergebnis von SMA. Mittlerweile rechnet das Unternehmen für das laufende Jahr mit einem operativen Verlust von 30 bis 80 Mill. Euro. Beim Umsatz werden maximal noch 1,5 Mrd. Euro erwartet und damit im besten Fall ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr.

SMA Solar ist nicht das einzige europäische Photovoltaik-Unternehmen, das trotz weltweit steigender Zubauraten mit Problemen kämpft. So hat Solarwatt aus Dresden 2024 seine Modulproduktion gestoppt und sich von hunderten Mitarbeitern getrennt. Und Meyer Burger aus der Schweiz hat Ende Mai in Deutschland und einen Monat später in den USA Insolvenz angemeldet. Der Umsatz des Unternehmens hat sich 2024 laut vorläufigen Zahlen mit knapp 70 Mill. sfr fast halbiert. Der operative Verlust lag bei 210 Mill. sfr. Die Suche nach einem Investor verlief erfolglos: Das Unternehmen hat seinen rund 600 Beschäftigten in Deutschland und den verbliebenen 45 in der Schweiz Mitte September gekündigt.