SMA Solar warnt vor Verlusten

Umsatzrückgang und Ergebniseinbruch führen zu hohem Stellenabbau

SMA Solar warnt vor Verlusten

wb Frankfurt – Jetzt wird es doch auch für SMA Solar eng: Der Vorstand geht aufgrund der Förderkürzungen für die Photovoltaik in Europa von einem starken Markteinbruch und zunehmendem Preisdruck im nächsten Jahr aus, rechnet mit Umsatzeinbrüchen und hält erst 2014 die Rückkehr in die Gewinnzone für möglich. Für 2013 plant der TecDax-Konzern mit einem Umsatzrückgang auf 0,9 Mrd. bis 1,3 Mrd. Euro nach erwarteten 1,3 Mrd. bis 1,5 Mrd. Euro 2012. Die Gewinnwarnung von gestern wurde am Tag nach Bekanntgabe der Neubesetzung des Finanzressorts verkündet: Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon gab diese Aufgabe an die von Siemens kommende Lydia Sommer ab (vgl. BZ vom 18. Oktober).”Im besten Fall” rechnet SMA nun für 2013 mit einem ausgeglichenen operativen Ergebnis. Einen Verlust schließt Urbon aber auch nicht aus. Wenn es gelinge, “durch technologische Innovationen die Herstellungskosten zu reduzieren und den Markt für Energiemanagement- und Solar-Diesel-Hybrid-Systeme zu erschließen, werden wir ab 2014 wieder zur Profitabilität zurückkehren können”, hofft Urbon. Er hatte SMA im CFO-Interview der Börsen-Zeitung noch Mitte September als “Fels in der Brandung” bezeichnet. Mit Blick auf das Kostenniveau sei der Wettbewerb aus China inzwischen die Benchmark von SMA. Der Konzern hatte sich in der ersten Hälfte 2012 anders als viele Unternehmen der Photovoltaikbranche noch relativ wacker geschlagen.Die Wachstumsimpulse der außereuropäischen Solarmärkte reichten nicht aus, um den erwarteten Nachfragerückgang in Europa zu kompensieren, heißt es jetzt. Als Weltmarktführer für Solarwechselrichter hänge SMA von der globalen Nachfrageentwicklung ab. Einen in so kurzer Zeit derart rückläufigen Markt bei stark zunehmendem Preisdruck könne der Konzern nicht mit Produktivitätsfortschritten und Innovationen ausgleichen. Daher sei die Trennung von 450 Beschäftigten vorgesehen und die Beendigung des Einsatzes von 600 Zeitarbeitnehmern. 2011 hatte die Gruppe über 5 500 Stellen. Keine Einschnitte gebe es in der Entwicklung. Hier will SMA 2013 über 100 Mill. Euro investieren. Mit der Entwicklung neuer Plattformen sollen die Kosten sinken.