Smartphone-Schwäche bremst Chipkonzern Qualcomm
Smartphone-Schwäche bremst Chipkonzern Qualcomm
dpa-afx San Diego
Der Chiphersteller Qualcomm sieht keine baldige Erholung der weltweiten Smartphone-Verkäufe und reagiert mit weiterem Stellenabbau. Der Konzern macht keine Angaben dazu, wie viele Jobs wegfallen sollen, stellt aber "signifikante" Kosten für Abfindungen in Aussicht. Qualcomm rechnet für dieses Jahr mit einem Schrumpfen des Smartphone-Marktes im hohen einstelligen Prozentbereich. Die US-Firma hat einen guten Einblick in den Markt: Von Qualcomm kommen die Modems zur Verbindung ins Mobilfunknetz in Telefonen vieler Anbieter sowie die Prozessoren zahlreicher Smartphones mit dem Google-Betriebssystem Android.
Umsatz sinkt um 23 Prozent
Für den Herbst rechnet Qualcomm mit dem üblichen Schub für das Geschäft durch den Start der neuen iPhone-Generation. Der Konzern liefert die Modems für die Apple-Telefone. Zumindest noch: Qualcomm bestätigte die Erwartung, dass man ab 2024 kein Geschäft mehr mit Apple machen werde. Der iPhone-Konzern arbeitet an eigenen Einbau-Modems. Unklar ist allerdings, wann sie fertig werden. Im vergangenen Quartal lastete der Rückgang der Smartphone-Verkäufe weiter schwer auf dem Qualcomm-Geschäft. Der Umsatz fiel im Jahresvergleich um 23% auf rund 8,45 Mrd. Dollar. Der Gewinn sackte um gut die Hälfte auf 1,8 Mrd. Dollar ab. Für das laufende Quartal stellt Qualcomm zwischen 8,1 Mrd. und 8,9 Mrd. Dollar Umsatz in Aussicht.
Analysten hatten sowohl für das vergangene Vierteljahr als auch bei der Prognose mit mehr gerechnet.
Die Erlöse aus dem Smartphone-Geschäft gingen in dem Ende Juni abgeschlossenen dritten Geschäftsquartal um ein Viertel auf gut 5,2 Mrd. Dollar zurück. Nach Berechnungen der Marktforschungsfirma IDC fiel der Smartphone-Absatz im vergangenen Vierteljahr um rund 9%. Bei Technik für Autos verbuchte Qualcomm ein Plus von 13% auf 434 Mill. Dollar. Der Konzern versucht, das Geschäft mit vernetzten und selbstfahrenden Autos zu einem weiteren Standbein zu machen.
