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Snapchat enttäuscht abermals – Kursrutsch

Ein zum Jahresauftakt erwarteter Betriebsverlust von bis zu 95 Mill. Dollar hat Aktionäre des Foto-App-Betreibers Snap in die Flucht geschlagen. Der Kurs der Papiere brach nachbörslich um fast ein Drittel ein. CEO Evan Spiegel versucht erneut, mit Sparmaßnahmen gegenzusteuern.

Snapchat enttäuscht abermals – Kursrutsch

Foto-App-Betreiber Snap
enttäuscht abermals

Prognostizierter Verlust höher als erwartet – Kurs bricht ein

dpa-afx/kro Santa Monica

Das Geschäft der Foto-App Snapchat hat die Wall Street erneut schwer enttäuscht. Der Aktienkurs der Betreiberfirma Snap fiel am Mittwoch um mehr als 30% auf zeitweise unter 12 Dollar. Snap verfehlte die Umsatzerwartungen von Analysten und schreckte die Anleger mit einer überraschend hohen Verlustprognose für das laufende Quartal auf.

Snapchat war früher rasant gewachsen. Jetzt landen die Werbedollar jedoch eher bei den großen Konkurrenzplattformen von Facebook-Konzern Meta oder Google. Meta schaffte im vergangenen Quartal einen Umsatzsprung von 25%. Die Aktie schoss daraufhin hoch.

Snap-Chef Evan Spiegel versucht mit Sparmaßnahmen gegenzusteuern. So wurde im August 2022 rund ein Fünftel der Arbeitsplätze gestrichen. Am Montag kündigte Snap nun den Abbau von rund 10% der Belegschaft an. Ende Dezember hatte das Unternehmen noch knapp 5.300 Beschäftigte.

Anhaltende Schwierigkeiten im Werbegeschäft

Der Snap-Umsatz legte im Jahresvergleich um 5% auf 1,36 Mrd. Dollar zu. Unterm Strich gab es einen Verlust von gut 248 Mill. Dollar nach roten Zahlen von 288,5 Mill. Dollar ein Jahr zuvor.

Für das laufende Quartal stellte Snap einen Umsatz zwischen 1,095 und 1,135 Mrd. Dollar in Aussicht. Zugleich rechnet der Konzern mit einem bereinigten Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen zwischen 55 und 95 Mill. Dollar. Analysten hatten eher mit 33 Mill. gerechnet. Die tägliche Nutzerzahl werde derweil von zuletzt 414 auf 420 Millionen steigen.

Snap verwies unter anderem darauf, dass zuletzt mehr kleine und mittlere Unternehmen die Plattform als Werbekunden nutzten. Ein Abo-Angebot mit mehr Funktionen ("Snapchat+") kommt inzwischen auf sieben Millionen zahlende Nutzer.

Insider-Intelligence-Analystin Jasmine Enberg schrieb in einem Kommentar, dass Snap noch immer im Sparmodus sei. Der Konzern müsse daneben aber auch „ein umfangreicheres Wachstum im Kerngeschäft mit Social-Media-Werbekunden zeigen, um Investoren zufriedenzustellen“. Hierbei habe das Unternehmen noch Probleme. Das neue Abo-Angebot sei mit Blick auf den Umsatz noch ein Tropfen auf dem heißen Stein.


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