Softbank kauft Intel-Aktien
Der kriselnde Chipkonzern Intel bekommt einen neuen Großaktionär aus Japan. Die japanische Softbank Group steigt mit einer Investition von 2 Mrd. Dollar ein. Wie die beiden Unternehmen am Montag mitteilten, zahlt Softbank 23 Dollar je Stammaktie.
Die Beteiligung von knapp 2% kommt durch die Ausgabe neuer Aktien zustande. Damit wird Softbank dem Datendienstleister LSEG zufolge zum sechstgrößten Intel-Aktionär.
Die Intel-Aktie stieg im nachbörslichen Handel nach der Ankündigung um mehr als 5%. Im regulären Handel am Montag hatte sie zuvor gut 3,6% an Wert verloren. Ein möglicher Auslöser war ein Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach die US-Regierung über einen Einstieg mit 10% bei Intel verhandelt. Hintergrund ist der Druck von US-Präsident Donald Trump auf den Konzern. Trump hatte Anfang des Monats den Rücktritt von Intel-Chef Lip-Bu Tan wegen dessen Verbindungen zu chinesischen Firmen gefordert.
Aktien für Subventionen?
Dabei hieß es auch, eine Überlegung sei, dass Intel der Regierung Aktien als Gegenleistung für milliardenschwere Subventionen zur Verfügung stellt, die dem Unternehmen in der Amtszeit von Präsident Joe Biden zugesagt wurden. Intel kommt auf Zusagen von rund 8 Mrd. Dollar nach dem damaligen US-Gesetz zur Unterstützung der Chip-Industrie. Zusammen mit militärischen Projekten wären es knapp 11 Mrd. Dollar – und damit in etwa so viel, wie 10% an Intel am Markt kosten könnten.
Intel dominierte einst den Halbleiter-Markt, kämpft aber seit Jahren mit Problemen. Vor allem im Geschäft mit Chips für Künstliche Intelligenz eroberte der Grafikkarten-Spezialist Nvidia eine Spitzenposition. Zudem steht Intel auch stärker unter Druck im angestammten Geschäft mit PC-Prozessoren und Chips für Rechenzentren.
US-Offensive von Softbank
Softbank, geführt von Milliardär Masayoshi Son, baut gerade die US-Aktivitäten aus. Unter anderem ist der Konzern zusammen mit dem ChatGPT-Entwickler OpenAI an dem „Stargate“-Projekt beteiligt, das gigantische Rechenzentren für Künstliche Intelligenz bauen soll. Softbank gehört zudem die Mehrheit am Chipdesigner Arm, mit dessen Technologie praktisch alle Smartphones und Tablet-Computer laufen.